Beschreibung:
Peter Huchel hat die Naturlandschaft Brandenburgs wie nur wenige andere zu einem Ort der Weltliteratur gemacht. Seine Gedichte verarbeiten sowohl konkrete historische als auch ganz existentielle Erfahrungen und weiten sie zu Fragestellungen von universeller Gültigkeit. Ihre Sprache ist jedoch alles andere als abstrakt. Huchels Bildwelt verdankt sich vielmehr der minutiösen Beobachtung von Natur und Mensch in seiner brandenburgischen Heimat, der er auch nach seiner Exilierung ein Leben lang verbunden blieb. Die markanten Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Roger Melis zeigen wichtige Facetten dieser Landschaft, in der auch der Fotograf seit seiner Kindheit zu Hause war. Als Dokumente lassen sie erahnen, aus welcher Naturerfahrung heraus Huchel seine weiträumigen Metaphern entwickelte. Zugleich bezeugen sie ein eigenes bildnerisches Erleben, das durch das Temperament und die Weltsicht des Bildkünstlers geprägt wurde. "Die Idee, die Texte Huchels mit Fotografien von Roger Melis zu illustrieren, liegt nah: Als Sohn des Bildhauers Fritz Melis wuchs dieser im Haushalt des Stiefvaters Huchel auf. Und so wie die Texte Huchels die Wunder der Natur beschreiben, vom Glück der Einsamkeit erzählen, von der Weite der Landschaft, von der Stille darin, von existentieller Naturerfahrung, so werden diese Texte von Melis‘ Schwarz-Weiß-Aufnahmen mehr als nur begleitet. Sie verbinden sich miteinander. Auch der Fotograf hat seine Kindheit in dieser Landschaft verbracht – und die Empfindungen, so denken wir beim Schauen und Lesen, müssen ganz ähnlich gewesen sein. 50 Gedichte und 22 zum Teil erstmals veröffentlichte, von Mathias Bertram ausgewählte Fotografien vereint dieser Band, ein „Pas de deux zweier Temperamente und Kunstformen“, wie der Verlag schreibt. Vor allem die schlichten Naturbilder von Melis überraschen, denn man kennt den 1940 geborenen und 2009 verstorbenen Bildautor ja vor allem als Fotograf Ost-Berlins und als begnadeten, subtilen Porträtisten" (kunstbuchanzeiger.de)