Anmerkungen:
Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke
Beschreibung:
Anbau - Produktion - Transport - Verkauf - Konsum: In Lieferketten entstehen Geschichten von großen Gewinnern und vielen Verlierern. Basierend auf Reisen in alle Welt und frappierenden Beispielen zeigt Caspar Dohmen, wie sich das ändern kann. Lieferketten entwickelten sich bereits im Frühkapitalismus, wurden im Zeitalter des Imperialismus ausgeweitet und bekamen seit den achtziger Jahren einen enormen Schub. Caspar Dohmen beschreibt aber nicht nur, wie das globale Geflecht von Lieferketten historisch entstanden ist, sondern auch, auf welchen Mechanismen und Machtinteressen es beruht und welche Schäden es anrichtet. Denn so lukrativ dieses Konstrukt für einige wenige Akteure sein mag, gleichzeitig ist es höchst prekär: Die Rohstoffe werden knapper, globale politische Konflikte führen zu Engpässen, und die Ausbeutung nimmt stetig zu – weltweit sterben täglich 6.000 Menschen bei oder infolge ihrer Arbeit. Gesetzliche Regelungen sind in Deutschland und der EU überfällig, aber hoch umstritten. Institutionen wie die Welthandelsorganisation sind geschwächt, die internationalen Handelsverträge stehen in der Kritik, Firmenskandale häufen sich. Der Ruf nach Nachhaltigkeit und fairen Arbeitsbedingungen, nach einer Bilanzierung der wahren Kosten inklusive ökologischer Schäden wird lauter. "Das Buch stößt damit aus einer aufmerksamkeitsökonomisch eher unscheinbaren Ecke genau ins Zentrum der derzeitigen Debatte (wenn wir Corona mal großzügig ausnehmen): den Klimawandel und dessen verheerende Auswirkungen. Es zeigt die wirtschaftliche Logik hinter Umweltzerstörung und globalisierter Armut im schmerzhaften Detail. Eine wichtige Lektüre" (poesierausch.com)