Beschreibung:
Christina von Braun begibt sich auf eine innere Reise, die sie aus dem Deutschland der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart, von Rom, London und New York bis nach Paris und Berlin führt. Wann beginnt eine wohlerzogene Tochter aus liberalem Elternhaus über die Frauenrolle nachzudenken? Welchen Einfluss übt die nie gekannte Großmutter aus? Offen und persönlich erkundet Christina von Braun ihre Geschichte und zugleich die ihrer Generation: Sie erzählt vom feministischen Aufbruch im 20. Jahrhundert, an dem sie als Autorin, Denkerin und Filmemacherin federführend und an entscheidender Stelle beteiligt war. Zugleich erzählt sie von ihrem individuellen Ringen, den Feminismus in alltägliches Leben zu übersetzen: Wie gelingt eine Ehe, in der beide Partner selbstbestimmt entscheiden und ihre Ziele gleichberechtigt verfolgen? Wie schafft man es, Mutter zu sein, ohne auf ein eigenständiges Leben zu verzichten? „Aufschlussreich ist die Lektüre dieser Autobiografie auch deshalb, weil die Autorin die Bedingungen für Veränderungen mit reflektiert. Diese sind nicht nur gesellschaftlicher Natur, sondern auch privater: Der Ehemann, mit dem sich die Aufgabenteilung bei der Kinderbetreuung verhandeln ließ, war ebenso wichtig wie aufgeschlossene Fernseh-Redakteure und später Kolleginnen, mit denen neue Studiengänge entworfen werden konnten. Schließlich liefert „Geschlecht“ auch ein Porträt der Bundesrepublik – ein provinzielles Land kommt zum Vorschein, über dem der Mehltau der Verdrängung lag. Dass die Geschlechterfrage für Christina von Braun ab den 1970er-Jahren an Bedeutung gewann, erklärt sie über ihre Affinität zur bildenden Kunst“ (deutschlandfunkkultur.de)