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Medientyp:
E-Book
Titel:
Geld, Kognition, Vergesellschaftung. Soziologische Geldtheorie in kultur-evolutionärer Absicht
Enthält:
Von der Soziologie des Geldes zu einer interdisziplinär informierten soziologischen Geldtheorie in kultur-evolutionärer Absicht -- Monetäre Dynamiken und die sozio-kulturelle Evolution des Geldes als vernachlässigte Themen sozialwissenschaftlicher Forschung: Ein Abstecken des Feldes -- Zu einer soziologischen Geldtheorie in kultur-evolutionärer Absicht – Elemente einer Heuristik -- Geld und Rationalitätsentwicklung. Zu den Pionierleistungen bei Alfred Sohn-Rethel -- Mesopotamische Hochkulturen. Die Emergenz des Monetären als Wertstandard und der Formzusammenhang von Keilschrift, Zahlbegriffen und Maßsystemen -- Marx kultur-evolutionstheoretisch situiert: Logisch-genetische Theorie ökonomischer Formen und historische Forschung -- Das achsenzeitliche Griechenland: Zum Formzusammenhang von Münzgeld, phonetischem Alphabet, Polis-Struktur und vorsokratischer Philosophie -- Resümee, Kontextualisierungen und Ausblicke zur soziologischen Geldtheorie in kultur-evolutionärer Absicht.
Beschreibung:
Geld ist heute ein sachlich, zeitlich und sozial ubiquitäres Phänomen. Es fällt schwer – trotz sich verstetigender Finanz- und Wirtschaftskrisen in der jüngeren Vergangenheit –, sich Geld wegzudenken oder sich auch nur ein anderes Geld(-system) zu denken. Diese Ubiquität steht im Kontrast zu einer hochgradig selektiven wissenschaftlichen Behandlung, die es verunmöglicht, den kultur-evolutionären Stellenwert des Geldes adäquat abzuschätzen. Die neoklassische Ökonomik ist durch eine (seit Adam Smith kolportierte) tauschtheoretische Engführung von Geld limitiert. Geld gilt dort sowohl strukturell als auch verteilungspolitisch weithin als neutral, also nicht als evolutionärer Mechanismus aus eigenem Recht. Die Neue Wirtschaftssoziologie hat zwar zu Recht den Modellplatonismus der Mainstream-Ökonomik kritisiert und auf die soziale Einbettung der Wirtschaft hingewiesen. Sie hat es in diesem Zuge aber nicht zu einer eigenständigen Geldtheorie gebracht. Das Buch präsentiert Überlegungen zu einer interdisziplinär informierten soziologischen Geldtheorie in kultur-evolutionärer Absicht. In zwei historischen Studien (zu Mesopotamien ab dem vierten Jahrtausend v.u.Z. sowie zum Griechenland des ersten Jahrtausends v.u.Z.) werden die koevolutionären Prozesse von Geldentwicklung, Schriftentwicklung und Rationalitätsentwicklung detailliert rekonstruiert. Einer solchen Forschungsperspektive gelingt es, die in der Soziologie etablierte problematische Dichotomie von Einbettungs- und Ausdifferenzierungsparadigmen durch eine integrative Perspektive zu überwinden und aufzuheben. Der Autor PD Dr. Hanno Pahl arbeitet am Lehrstuhl für Medienkulturwissenschaft der Universität Bonn.