• Medientyp: Buch; Hochschulschrift
  • Titel: Die Kunst des Skandals : eine deutsche Operngeschichte seit 1945
  • Enthält: 1. Einleitung
    1.1. Zur Sache
    1.2. Der Skandal als theaterästhetisches Ereignis: Methodologische Steilvorlagen und phänomenale Leerstellen
    1.3. Der Skandal als theatersoziologisches Phänomen: Diskursverläufe und Anknüpfungspunkte
    1.4. Der Skandal als theaterhistorischer Drehpunkt: Begründungen und Begrenzungen
    2. Skandal um Henzes König Hirsch - Der aufgeführte Konflikt
    2.1. Skandal und Skandal
    2.2. Die Premierenschlacht - Von der Aufführung ins Feld
    2.3. "Sie wollen den Schwan statt des Hirsches" - Der Skandal zwischen Kontext und Kontingenz
    3. Die Schlacht ums goldene Kalb - Schönbergs Moses und Aron und seine deutsche Erstaufführung 1959 in Berlin
    3.1. Skandalisierte Skandalierer oder Was ist ein Doppelskandal
    3.2. Skandalierer und Claquere
    3.3. >Eine Schande für Berlin<? Schönbergs Heimkehr zwischen Ästhetik, Moral und Politik
    4. Die Meistersinger ohne Nürnberg - Wieland Wagner und der Skandal des Neu-Bayreuther Aufführungsstils
    4.1. Exkurs zur Vorgeschichte I
    4.2. Exkurs zur Vorgeschichte II
    4.3. >Buh aus Nordwest< - Vom Konflikt zum Skandal oder Wer rettet das Gesamtkunstwerk?
    4.4. Wer schützt Wagner in Bayreuth? : Vom Überlieferungsprinzip zum Schriftprinzip
    4.5. Neu-Bayreuther Aufführungsstil und -werkimmanente Interpretation - ein heimlicher Legitimationsdiskurs
    4.6. Hier gilt's der Kunst - Neu-Bayreuth zwischen Politisierung und Verdrängung
    4.7. Sola scriptura? Der Kampf um Neu-Bayreuth als Glaubenskrieg
    4.8. Buchstabe und Geist und der Unterschied zwischen Werktreue und Werktreue
    4.9. Haupttext und Nebentext
    5. "Wieder ein Meistersinger-Skandal" - Wieland Wagners Inszenierung von 1963 oder Kann man gegen sich selbst revoltieren?
    5.1. Nach dem Skandal ist vor dem Skandal
    5.2. Der Aufstand gegen die eigene Norm
    5.3. Substanz und Kulisse
    6. Epische Skandale I - Der Skandal war, dass er ausblieb: Bertolt Brechts und Paul Dessaus Verhör des Lukulllus im Konflikt mit der normativen Ästhetik des sozialistischen Realismus
    6.1. Skandale in der DDR? Ein theoretischer Exkurs
    6.2. Der inszenierte Skandal findet nicht statt - Verhör und Erfolg des Lukullus
    6.3. Die Verurteilung des Lukullus und ihre historischen Folgen
    7. Tannhäuser oder der Stellvertreterkrieg von Bayreuth: Götz Friedrichs Festspiel-Inszenierung von 1972
    7.1. Deutsche Kunst und deutsche Polititk
    7.2. Vom Venusberg in die Wartburgwelt - Friedrichs Tannhäuser und das Verhältnis von Kunst und Gesellschaft
    7.3. Wandel durch Annäherung
    8. Patrice Chéreau und der Ring des Nibelungen in seiner Zeit
    8.1. Zum Stand der Wagner- und Ring-Rezeption in den 1970er Jahren - Exkurs
    8.2. Der Chereau-Ring im Vergleich
    8.3. Der Aufstand des Publikums und sein Widerhall in Öffentlichkeiten und Gegenöffentlichkeiten
    8.4. Die historisch-kritische Methode als Kritik an werkimmanenter Interpretation und New Criticism
    8.5. Un succes de scandale
    8.6. Friedrich, Chereau und der Wandel des Wagner-Bildes
    8.7. Die Inszenierung des Protests
    9. Epische Skandale II - Das Theater um Ruth Berghaus
    9.1. Die fremde Elektra
    9.2. Wohin zieht der Freischütz? Der Kampf ums kulturelle Erbe und die Definitionshoheit im ostdeutschen Musiktheater
    9.3. "Wer entführt wen woraus?" - Ruth Berghaus im Westen
    10. Der Meister des Tumultes - Hans Neuenfels und das ganz große Theater
    10.1. Die Akte Neuenfels: Aus dem Leben eines Abonnentenschrecks
    10.2. "Der Chor der Befangenen" - Verdis Aida zwischen kolonialer Vergangenheit und postkolonialistischer Kritik
    10.3. Nicht nur l'art pour l'art: Ein politischer Künstler auf der Opernbühne
    10.4. Zwischen Mimus und Melodram - Oper statt Drama
    10.5. Le monde a l'envers - Oper als Groteske
    10.6. Szenische Archäologie - Opernregie zwischen Ausgrabung und Grabschändung
    10.7. Ich bin in der Geschichte - Opernregie als Provokation der Opernforschung
    11. Epische Skandale III - Peter Konwitschny und der Skandal der Veränderbarkeit der (Opern-)Welt
    11.1. >Weißt du eigentlich, was du da singst?<
    11.2. Wem gehört die äußere Form?
    12. Ein Opernskandal von globaler Reichweite - Hans Neuenfels' Idomeneo und der gescheiterte Versuch, ihn unbemerkt abzusetzen
    12.1. Kopflos in Berlin oder Der "Skandal, der keiner war"
    12.2. >Wir sind hier nicht in Pimmelsdorf> - Der Idomeneo und die Frage der Kunstfreiheit zwischen Lokalposse und Welttheater
    13. Fazit und Ausblick
  • Beteiligte: Sollich, Robert [VerfasserIn]
  • Erschienen: Hannover: Wehrhahn Verlag, 2023
  • Ausgabe: 1. Auflage
  • Umfang: 661 Seiten
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 9783865258991; 9783865258786
  • RVK-Notation: LR 54171 : Geschichte der Oper in einzelnen Epochen
  • Schlagwörter: Deutschland > Oper > Theaterskandal > Geschichte 1945-2018
    Henze, Hans Werner > Schönberg, Arnold > Wagner, Richard > Wagner, Wieland > Dessau, Paul > Wagner, Richard > Friedrich, Götz > Deutschland > Oper > Skandal > Geschichte 1945-2018 > Chéreau, Patrice > Berghaus, Ruth > Neuenfels, Hans > Konwitschny, Peter > Mozart, Wolfgang Amadeus
  • Entstehung:
  • Hochschulschrift: Dissertation, Freie Universität Berlin, 2019
  • Anmerkungen: Literaturverzeichnis S. 607-651
  • Beschreibung: Opernskandale vermögen bis heute immer wieder gleichermaßen das Publikum wie das Feuilleton zu elektrisieren. Als Gegenstand einer wissenschaftlichen Betrachtung sind sie hingegen bislang überraschend unterbelichtet geblieben. Dabei verbirgt sich hinter ihnen im interessanten Fall weit mehr als ein kurzer, medienwirksamer Aufreger. Geben sich im aufgeführten Protest gegen eine künstlerische Darbietung bei aller vordergründigen Theatralik doch zugleich immer überkommene ästhetische oder andersweitige gesellschaftliche Normen zu erkennen, deren Geltung offensichtlich unsicher geworden ist und die im Konflikt entsprechend neu ausgehandelt zu werden verlangen. Ausgehend von dieser Annahme betrachtet die vorliegende Studie über Die Kunst des Skandals Opernskandale als prädestinierte Drehmomente von Theatergeschichte und schlägt dabei einen historischen Bogen, der von den umkämpften Uraufführungen der Nachkriegsmoderne und dem Traditionsbruch des Neu-Bayreuther Aufführungsstils über die Durchsetzung eines realistischen Musiktheaters auf den Bühnen der 1970er Jahre bis zu den jüngeren Schlachten um das sogenannte Regietheater in der Oper reicht. In deutsch-deutscher Perspektive nachgezeichnet wird dabei nicht nur, wie Operskandale den ästhetischen Diskurs und darüber wiederum die Aufführungspraxis geprägt haben. Umgekehrt gilt die Aufmerksamkeit auch der Gestalt von Skandalen in unterschiedlichen politischen Systemen und der Frage, inwieweit sich diese unter dem Eindruck gesellschaftlicher und medialer Umbrüche ihrerseits verändert.

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