Beschreibung:
Dieses Buch, in dem Beiträge einer Serie des "Tagesspiegel" versammelt sind, macht wieder einmal das Fehlen einer Berliner Literaturgeschichte besonders schmerzlich deutlich (trotz des entbehrlichen "So schrieb Berlin" von G. Sichelschmidt: Haude & Spener, 1971; und des guten, noch DDR-geprägten Buches von H. Kähler "Berlin. Asphalt und Licht": ID 27/86). Wie keine andere deutsche Stadt hat Berlin auf die Literatur eingewirkt, das zeigt sich in den Einzelporträts, die bei Fontane (erst) beginnen und bis U. Johnson reichen, auch mit Ausländern (wie Isherwood, Nabokov, aber ohne T. Wolfe, von den Russen nur A. Belyj), doch mit vielen Lücken (z.B. fehlen A. Döblin, H. Ostwald, H. Seidel, A. Berend, G. Tergit). Vollständigkeit kann hier auch nicht erwartet werden, doch die Beiträge sind gut, sie machen die Widersprüche der Stadt und ihre literarische Gestalt sichtbar und das Fehlen eines literarischen Mittelpunktes heute in Deutschland. Sehr anregend. (2) (Hans-Jürgen Zimmermann)