• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Nachhaltigkeit als Basis genossenschaftlichen Handelns : Nachhaltiges Wirtschaften in deutschen Winzergenossenschaften
  • Beteiligte: Richter, Barbara [VerfasserIn]; Hanf, Jon [VerfasserIn]
  • Erschienen: 2022
  • Erschienen in: Berichte über Landwirtschaft ; 100(2022), 1, Seite 1-17
  • Sprache: Deutsch
  • ISSN: 2196-5099
  • Schlagwörter: Landwirtschaftsgenossenschaft > Winzer > Nachhaltigkeit
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: In Europa haben Genossenschaften eine lange Tradition und sind im landwirtschaftlichen Sektor weit verbreitet. Im Weinsektor haben sie in einigen EU-Ländern sogar einen Marktanteil von mehr als 50 % am gesamtproduzierten Volumen. Trotz des Rückgangs der Zahl der Genossenschaften, der Mitglieder und der genossenschaftlichen Rebfläche bewirtschaften die Winzergenossenschaften immer noch rund ein Viertel der gesamtdeutschen Rebfläche. Aufgrund der Entwicklungen im Bereich der Nachhaltigkeit stehen sie zunehmend unter Druck, sich den gesellschaftlichen Ansprüchen anpassen zu müssen. Eine Studie zu den Reaktionen der Winzergenossenschaften auf die hohe Wettbewerbsintensität im deutschen Weinmarkt aus dem Jahr 2019 zeigt, dass das Thema Nachhaltigkeit in der strategischen Ausrichtung der Genossenschaften bisher kaum Beachtung findet. Die Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen auf ökologischer, ökonomischer und sozialer Ebene wurde bisher nicht explizit für Winzergenossenschaften analysiert. Ziel dieses Beitrags ist es daher, einen ersten Einblick zu geben wie die Geschäftsführungen von Winzergenossenschaften „Nachhaltigkeit“ wahrnehmen und welche Maßnahmen Winzergenossenschaften in Bezug auf die ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit ergreifen. Für die empirische Erhebung wurde aufgrund fehlender Literatur zu diesem Thema ein qualitativer Ansatz gewählt, welcher Experteninterviews mit dem Management von Winzergenossenschaften (n=13), Vertretern der genossenschaftlichen Regionalverbände (n=3) sowie des deutschen Raiffeisenverbands e.V. (DRV) (n=1) umfasst. Die Daten wurden inhaltsanalytisch ausgewertet. Die Ergebnisse beschreiben den aktuellen Stand des nachhaltigen Wirtschaftens in Winzergenossenschaften. Auch wenn das allgemeine Verständnis von Nachhaltigkeit bei den Befragten recht ähnlich ist, unterscheidet sich die Umsetzung in den Genossenschaften deutlich voneinander. Die Limitationen der Studie werden aufgezeigt und daraus weitere künftige Forschungsmöglichkeiten abgeleitet.

    In Europe, co-operatives have a long tradition and are widespread in the agricultural sector. In the wine sector, co-operatives even have a market share of more than 50% in some EU countries. In spite of the decline in the number of co-operatives, members and co-operatively cultivated vineyard area, wine co-operatives still represent about a quarter of the German vineyard area. Due to developments in the field of sustainability, co-operatives are increasingly coming under pressure. A study on the reactions of wine co-operatives to the high intensity of competition in the German wine market from 2019 shows that the topic of sustainability has so far received little attention in the co-operatives’ strategic orientation. The implementation of sustainable measures (on an ecological, economic and social level) has not yet been explicitly analysed for wine co-operatives. The aim of this paper is to give an initial insight into how the management of wine co-operatives perceives the construct of sustainability, and which measures are applied by co-operative members and the management in respect of ecological, economic and social sustainability. Due to the lack of literature on this topic, a qualitative approach was chosen for the empirical study, which included expert interviews with the management of wine co-operatives (n=13), as well as with other experts from the co-operative sector (n=4). The data was evaluated by content analysis. The results describe the current state of sustainable management in wine co-operatives. Even though the general understanding of sustainability is quite similar among the respondents, the operationalisation differs greatly among the co-operatives. Further possibilities for future research and the limitations of the study are highlighted.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang