Polster, Linda
[Verfasser:in]
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Doenst, Torsten
[Akademische:r Betreuer:in];
Franz, Marcus
[Akademische:r Betreuer:in];
Jehle, Peter M.
[Akademische:r Betreuer:in]Friedrich-Schiller-Universität Jena
Trikuspidalklappenrekonstruktion bei Trikuspidalklappeninsuffizienz
Beschreibung:
Ziele: Die Trikuspidalklappenrekonstruktion (TKR) ist die operative Therapie der Wahl bei einer Trikuspidalklappeninsuffizienz (TKI). Dazu können u. a. bandförmige Anuloplastiesysteme, verwendet werden. Methoden: Zwischen Januar 2014 und August 2016 erhielten 273 Patienten eine TKR entweder mit dem COSGROVE (Edwards Lifesciences; n=192) oder dem SIMPLICI-T (Medtronic; n= 81) Band- Anuloplastiesystem am Universitätsklinikum Jena. Die Alterspanne lag zwischen 32 und 94 Jahren, 57,1% waren Männer, der Euroscore II betrug 11,9 ± 12,2%. Der operative Zugang war vor allem minimal- invasiv (79,0% SIMPLICI-T; 54,2% COSGROVE). Die Operation fand entweder isoliert oder als Kombinationseingriff statt. Die Nachuntersuchung mit einer mittleren Dauer von 3,2 ± 1,7 Jahren ist zu ca. 80% komplett. Ergebnisse: Die 30- Tages- Sterblichkeit betrug 7,7%. Die 3- Jahres- Überlebensrate belief sich auf 88% in der SIMPLICI-T Gruppe und 82% in der COSGROVE Gruppe. Postoperativ entwickelte ein Patient der COSGROVE Gruppe eine hochgradige TKI. Eine transvalvuläre Herzschrittmachersonde war der einzige Risikofaktor für eine rekurrente TKI. Bei sieben Patienten musste eine Reoperation durchgeführt werden. In der Nachbeobachtungszeit verstarben insgesamt 61 Patienten, sechs Patienten benötigten eine Reoperation an den Herzklappen und vier Patienten entwickelten eine hochgradige TKI. Risikofaktoren für eine erneute hochgradige TKI im Follow-up war eine kardiale Voroperation oder eine präoperativ hochgradige TKI. Zusammenfassung: Beide Bandsysteme, SIMPLICI-T und COSGROVE, konnten erfolgreich zur TKR eingesetzt werden und führten zu einer nachhaltigen Reduktion der TKI. Sie zeigten äquivalente Ergebnisse hinsichtlich ihrer Funktion und Haltbarkeit. Außerdem konnte eine Reduktion der NYHA- Klasse beobachtet werden. Damit leisten beide Systeme einen entscheidenden Beitrag zur Symptom- und im Kontext der vorhandenen Daten möglicherweise auch zur Prognoseverbesserung bei präoperativ hochgradiger TKI.