Beschreibung:
Die Koxarthrose gehört weltweit zu den häufigsten diagnostizierten und therapierten Erkrankungen. Bei weitem ist aber die Ätiologie der Koxarthrose nicht vollständig verstanden. Bisher vorliegende Untersuchungen über präarthrotische Deformierungen befassen sich nur mit Kindern- und Jugendlichen, d.h. mit dem juvenilen, nicht ausgereiften Skelett, vornehmlich von Leistungssportlern. Daten aus dem Bevölkerungsquerschnitt der mittleren Altersgruppe bis zum 50 Lebensjahr liegen nicht ausreichend vor. Die Datenlücke soll durch diese Arbeit mit gefüllt werden. Ziel der Untersuchung war es, retrospektiv aus dem Querschnitt der Patienten des Lebensalterabschnittes zwischen 18. Lebensjahr und 50 Lebensjahr der Notaufnahme des BG-Klinikum Bergmannstrost Halle die Häufigkeit präarthrotischer und arthrotischer Deformierungen des Hüftgelenkes zu ermitteln und durch Befragung der Patienten 10 Jahre nach der durchgeführten Röntgenuntersuchung mögliche Arthrose-Entwicklungen- und Fortschritte nachzuweisen bzw. auszuschließen. Die Ergebnisse zeigen, dass bei relativ hoher festgestellter Häufigkeit von solchen Deformierungen nur ein geringer Prozentsatz von Patienten eine manifeste Arthrose entwickelt bzw. die Progression einer solchen zeigt. 89,1 % radiologischen Arthrosezeichen Kellgren und Lawrence II;60,6% pathologischen gemessenen Alpha- Winkeln und 48, 7% pathologisch gemessenen LCE Winkeln stehen nur 20,4 % der Fälle mit klinischer Progression in eine Arthrose nach ACR Kriterien gegenüber. Auffällig war der fehlende Nachweis des Einflusses von erhöhtem Körpergewicht auf die Entstehung einer Koxarthrose. Im Vergleich zu der auf Kniegelenksarthrose basierenden Literatur waren hier andere Ergebnisse erwartet worden.