• Medientyp: E-Book
  • Titel: Pharmakokinetik und sedative Eigenschaften von Medetomidin nach intramuskulärer Applikation beim Schaf
  • Beteiligte: Wapf, Pascale [VerfasserIn]
  • Erschienen: [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 2004
  • Sprache: Deutsch
  • Entstehung:
  • Hochschulschrift: Dissertation, 2004
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Das Ziel dieser Arbeit bestand darin, das pharmakokinetische Verhalten von Medetomidin, den Sedationsgrad und die Ausprägung einer allfälligen Hypoxämie nach intramuskulärer Applikation beim Schaf aufzuzeigen. Pharmakokinetische Untersuchungen zur intramuskulären Applikation von Medetomidin beim Schaf liegen bisher nicht vor. Zehn klinisch gesunden, gefasteten Schafen wurde ein Venenverweilkatheter in die linke Jugularvene implantiert. Es wurde ihnen 30 µg/kg Medetomidin in die Anconäenmuskulatur appliziert. Nach 0, 5, 10, 20, 30, 40, 60, 120, 180, 240, 360 und 600 Minuten wurde eine venöse Blutprobe entnommen und aus den Plasma die Konzentration ermittelt. Aus diesen Daten wurde die Kinetik mittels eines offenen Zweikompartimentmodells berechnet. Fünf und dreissig Minuten nach Versuchsbeginn wurden aus der A. auricularis Blutgasproben entnommen und mit einer gesunden Kontrolltiergruppe verglichen. Während des Versuches wurde der Sedationsgrad und -verlauf anhand eines ausgearbeiteten Protokolls beurteilt und schriftlich festgehalten. Der Verlauf der Plasmakonzentrationskurve zeigte eine charakteristische Absorptions-, Umverteilungs- und Eliminationsphase. Dreissig Minuten nach Applikation zeigte sich eine Maximalkonzentration von 4.98 ng/ml im Plasmaspiegel. Die Eliminationshalbwertszeit betrug 30 Minuten. Das Steady-State- Volumen lag bei 4.6 L/kg. Die Gesamtkörperclearance betrug 81 ml x min/kg. Zwei Tiere zeigten pharmakokinetische Werte, die den Studien mit intravenöser Applikation sehr ähnlich waren. Grund dafür könnte eine Applikation in Gefässnähe gewesen sein. Sämtliche Tiere zeigten mit dieser Dosierung eine nach 10 Minuten beginnende, tiefe Sedation, die nach 30 Minuten den Maximalwert erreichte und nach 4-5 Stunden vollständig zu Ende war. Der Sedationsverlauf korrelierte stark mit dem Plasmaspiegel (rs = 0.962). Ein Tier musste aufgrund hochgradiger Tachypnoe und zyanotischer Schleimhäute mit Atipamezol antagonisiert werden. Auch ein zweites Schaf zeigte Anzeichen einer Hypoxämie, die jedoch geringradiger ausfielen. Die Blutgasanalyse ergab bei allen Tieren einen signifikant niedrigeren Sauerstoffpartialdruck (70 - 80 mmHg) im Vergleich zur Kontrollpopulation (90 - 100 mmHg), der ausser bei zwei Tieren (<60 mmHg) klinisch tolerierbar war. Daraus kann geschlossen werden, dass das Risiko für das Entstehen einer Hypoxämie und eines reversiblen Lungenödems bei intramuskulärer Applikation von Medetomidin beim Schaf geringer ist als nach intravenöser Injektion, aber nicht vollständig ausgeschlossen werden kann. The aim of this study was to determine the pharmacokinetics of medetomidine, the degree of sedation and potential development of hypoxaemia after intramuscular application in domestic sheep. Ten healthy domestic, non-pregnant sheep were given 30 µg/kg of medetomidine into the triceps muscle. Blood samples were taken from a jugular catheter 0, 5, 10, 20, 30, 40, 60, 120, 180, 240, 360 and 600 minutes after administration. Arterial blood samples were taken from the A. auricularis 35 minutes after application of medetomidine and compared to values of a healthy control group. Sedation was assessed by observation of the animals before venous blood sampling to avoid the influence of stimulation. Mean pharmacokinetic parameters were: absorption half-life: 13.2 ± 7.5 min; terminal half-life: 32.7 ± 14.9 min.; time to peak concentration: 29.2 ± 8.9 min; peak concentration: 4.98 ± 1.89 ng/mL; volume of distribution: 3.9 ± 2.4 l/kg; total body clearance: 81 ± 21.5 mL/min x kg. Two sheep showed pharmacokinetic parameters very similar to those after intravenous studies. This may be because the medication was applied close to a larger blood vessel. All sheep showed deep sedation with this dosage, with a peak at 30 min and a duration of 4-5 h and a high correlation (rs = 0.962) with the plasma concentration 4.98 ng/ml. The mean arterial oxygen tension was significantly lower 35 minutes after medetomidine injection (70 - 80 mmHg) in comparison to the control group (90 - 100 mmHg). However, one animal showed tachypnoea and severe hypoxemic side effects. It was necessary to administer atipamezol as antagonist to this animal. Therefore the pharmacokinetic parameters of this animal were excluded from the study. Another animal also developed some lesser signs hypoxemia (54.1 mmHg). The risk of development of hypoxaemia after intramuscular medetomidine injection seems to be lower than after intravenous injection, however, there is still a possibility of its development present.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang