Hochschulschrift:
Dissertation, Eberhard Karls Universität Tübingen, 2021
Anmerkungen:
Beschreibung:
Unter der Hypothese, dass CD26- und CD28-exprimierende T-Zellsubpopulationen als Marker der Immunzellaktivierung dienen können, wurden in der hier vorgestellten monozentrischen, prospektiven Kohortenstudie, über einen Beobachtungszeitraum von 12 Monaten (±1Monat), die CD4+ -und CD8+ T-Zellen und die entsprechenden Gedächtniszellen mittels Durchflusszytometerie im peripheren Blut von Nierentransplantierten untersucht. Es wurde zunächst der Verlauf der T-Zellsubpopulationen verfolgt, wobei bis auf wenige Ausnahmen keine signifikanten Effekte mit dem Abstand zur Transplantation beobachtet werden konnten. Auch gab es keine relevanten Korrelationen zwischen der Steroiddosis bzw. der Konzentration von MPA sowie Tacrolimus im Blut und den T-Zellsubpopulationen. Die Aufteilung der Studienteilnehmer in solche mit einem erhöhten immunologischen Risiko und solche ohne ein erhöhtes immunologisches Risiko vor bzw. nach der Transplantation zeigte signifikante Effekte auf die Verteilung von CD26- und CD28- exprimierenden T-Zellen insbesondere bei der ATG-Induktion, den dnDSA, den PRA und den präformierten Antikörpern. Für die Diagnostik klinischer Ereignisse wie Abstoßungen, Infektionen oder den kombinierten Endpunkt Funktionsverschlechterung und Transplantatverlust zeigten sich die CD26 und CD28 positiven T-Zellsubpopulationen weder in der diagnostischen noch in der prädiktiven Auswertung als geeignet. Damit konnten die Untersuchungen nicht bestätigen, dass die Messung von CD26 oder CD28 exprimierenden T-Zellsubpopulationen hilfreich ist, um den Grad der Immunaktivierung bzw. den Grad der Immunsuppresssion im ersten Jahr nach einer Nierentransplantation abzuschätzen.