• Medientyp: E-Book
  • Titel: Einfluss struktureller Veränderungen auf die Einkommensverteilung : IW-Verteilungsreport 2022
  • Beteiligte: Stockhausen, Maximilian [VerfasserIn]
  • Erschienen: Köln: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V., 26.11.2022
  • Erschienen in: IW-Report ; 2022,63
  • Umfang: 1 Online-Ressource (circa 21 Seiten); Illustrationen
  • Sprache: Deutsch
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: 1995-2019 ; Bildungsniveau ; Migrationshintergrund ; Altersstruktur ; Wirkungsanalyse ; Einkommensverteilung ; Deutschland ; Graue Literatur
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Akademisierung, Zuwanderung und demografischer Wandel sind bestimmende Themen unserer Zeit und nehmen Einfluss auf die Einkommensverteilung. Der diesjährige Verteilungsreport legt daher seinen Schwerpunkt auf die Frage, welche Veränderungen der Nettoeinkommensverteilung mit einem durchschnittlich höheren Bildungsniveau, einer erhöhten Nettozuwanderung und einem höheren Anteil älterer Mitbürger an der Gesamtbevölkerung verbunden sind. Durch Zerlegung der Einkommensungleichheit eines Jahres in Unterschiede zwischen und innerhalb spezifischer Gruppen kann gezeigt werden, dass ein besonders großer struktureller Effekt vom gestiegenen Bildungsniveau ausgeht. Allein durch Einkommensunterschiede zwischen verschiedenen Bildungsgruppen lassen sich fast 12 Prozent der gesamten Nettoeinkommensungleichheit im Jahr 2019 erklären. 1995 waren es noch 9 Prozent. Nichtsdestotrotz wird ein Großteil der Einkommensungleichheit durch Unterschiede innerhalb der jeweiligen Gruppen erklärt. Im Gegensatz dazu fallen die durch den Migrationshintergrund erklärbaren durchschnittlichen Einkommensunterschiede geringer aus und schwanken über die Zeit merklich. Zuletzt erklärten sie rund 3 Prozent der gesamten Nettoeinkommensungleichheit, während es 1995 knapp unter 2 Prozent waren. Trotz eines gestiegenen Anteils der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung zeigt sich keine eindeutige Veränderung des Erklärungsgehalts altersbedingter Einkommensunterschiede: Etwas weniger als 3 Prozent der Nettoeinkommensungleichheit im Jahr 2019 gingen auf durchschnittliche Einkommensunterschiede zwischen verschiedenen Altersgruppen zurück. In früheren Jahren lag der Erklärungsanteil zwischen 3 Prozent und 4 Prozent. Angesichts dieser Ergebnisse und in Kombination mit den Veränderungen der Nettoeinkommensungleichheit innerhalb der jeweiligen Altersgruppen könnte die Zunahme des Anteils der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung unter Fortsetzung früherer Trends und unter bestimmten Annahmen auch zukünftig einen eher dämpfenden Effekt auf die Nettoeinkommensungleichheit ausüben, da die Ungleichverteilung innerhalb dieser Gruppe zuletzt geringer ist als in jüngeren Altersgruppen. Dagegen könnten eine weiter voranschreitende Akademisierung und eine wieder zunehmende Nettozuwanderung zukünftig zu einer strukturellen Zunahme der Nettoeinkommensungleichheit führen. Sicher ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nur, dasssich im letzten Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie noch eine Fortsetzung des positiven Wachstumstrends der Vorjahre in den Einkommen vor und nach Steuern, Abgaben und Transfers abzeichnete und das auf einem nahezu unveränderten Ungleichheitsniveau.

    Academization, immigration and demographic change are defining issues of our time and influence the distribution of income. This year's report therefore focuses on the question of which long-term structural changes in the net income distribution are associated with a higher average level of education, increased net immigration and a higher share of older fellow citizens in the total population. By decomposing income inequality of a year into differences between and within specific groups, it can be shown that a particularly large structural effect comes from the increased level of education. Average income differences between different educational groups can explain nearly 12 percent of total net income inequality in 2019. In 1995, the figure was 9 percent. Nonetheless, much of the income inequality continues to be explained by differences within each group. In contrast, average income differences explained by immigrant background are smaller and fluctuate over time. Most recently, they explained about 3 percent of overall net income inequality, compared with less than 2 percent in 1995. Despite an increased share of the population over age 65, there is no clear change in the explanatory power of age-related income inequality: slightly less than 3 percent of overall net income inequality in 2019 was due to average income differences between age groups. In earlier years, the same share was between 3 percent and 4 percent. Given these results, and in combination with changes in net income inequality within each age group, the increase in the share of the population aged 65 and older could have a rather dampening effect on net income inequality in the future under certain assumptions, as the inequality distribution within this group is smaller than in younger age groups. In contrast, further progress in academization and a renewed increase in net immigration could lead to a structural increase in net income inequality in the future. At present, however, the only certainty is that the last year before the outbreak of the Corona pandemic still showed a continuation of the positive growth trend of previous years, and that at an almost unchanged level of inequality.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang