Beschreibung:
Die Forschung an den westdeutschen Hochschulen ist seit Mitte der siebziger Jahre durch zunehmende Lehrbelastung einem Verdrängungsdruck ausgesetzt. In einer differenzierungstheoretisch angeleiteten Analyse werden Ursachen und Folgen dieser Entwicklung untersucht. Die Hochschulen und ihre Beziehungen zu den staatlichen bildungs- und forschungspolitischen Instanzen werden dabei als komplexe Mehrebenenkonstellationen von individuellen und korporativen Akteuren erfaßt. Es zeigt sich einerseits, daß die einzelnen Professoren diesem Verdrängungsdruck nicht völlig hilflos ausgesetzt sind, sondern viele ihn durch verschiedene Praktiken des "Coping" zumindest mildern können. Inhalt: I. Die Frage: Hat die deutsche Hochschulforschung ein sich selbst reproduzierendes Problem? II. Das Problem: Der Verdrängungsdruck der Lehre auf die Forschung (Organisatorisches Nebeneinander von Forschung und Lehre - Nebenwirkungen bildungspolitischen Handelns) III. Individuelle Problembewältigung: Praktiken des Coping mit Zeit- und Ressourcenknappheit IV. Kollektive Problembewältigung: Die wechselseitige forschungspolitische Blockadebeziehung zwischen Hochschulen und Staat (Forschungspolitischer Dissens - Mikropolitik in der Hochschule und forschungspolitische Auseinandersetzungen - Inkrementelle staatliche Praktiken der Ressourcenumverteilung) V. Die Mehrebenen-Akteurkonstellation: Das Wechselspiel zwischen bildungspolitischer Problemerzeugung und kollektiver und individueller Problembewältigung (Das funktionale Primat der Lehre als koinzidentiell ausgelöster Verdrängungsdruck auf die Forschung - Die Verflechtung von Rekrutierungs-, Verteilungs-. Akquisitions- und Forderungsspiel VI. Die Folgewirkungen: Veränderungen und Zukunftsperspektiven der Hochschulforschung (Quantitative und qualitative Verschlechterungen - Möglichkeiten zukünftiger Entwicklung). (PHF/übern.)