• Medientyp: E-Book; Hochschulschrift
  • Titel: Untersuchungen zu Einflussfaktoren für das Auftreten von Federpicken und Kannibalismus bei Putenhähnen der Linie B.U.T. 6 im Hinblick auf den Verzicht des Schnabelkürzens
  • Weitere Titel: Übersetzung: Investigations on factors influencing the occurrence of feather pecking and cannibalism in turkey toms (B.U.T. 6) with regard to the waiver of beak trimming
  • Beteiligte: Kulke, Katja [VerfasserIn]; Kemper, Nicole [AkademischeR BetreuerIn]; Rautenschlein, Silke [AkademischeR BetreuerIn]
  • Körperschaft: Tierärztliche Hochschule Hannover
  • Erschienen: Hannover: Tierärztliche Hochschule Hannover, 2022
  • Umfang: 1 Online-Ressource (95 Seiten); Illustrationen, Diagramme
  • Sprache: Deutsch
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Hochschulschrift > Dissertation
  • Entstehung:
  • Hochschulschrift: Dissertation, Tierärztliche Hochschule Hannover, 2022
  • Anmerkungen: Zusammenfassungen in deutscher und englischer Sprache
  • Beschreibung: Das Auftreten von Federpicken und Kannibalismus stellt seit langem ein bekanntes, tierschutzrelevantes Problem in der Haltung von Mastputen dar. Die mit Federpicken und Kannibalismus einhergehenden Folgeerscheinungen sind vielschichtig: So leiden Küken bei auftretenden Federverlusten auch unter erhöhten Wärmeverlusten. Die entstehenden Verletzungen führen bei betroffenen Tieren zu Schmerzen und Leiden. Die Tiere sind anfälliger gegenüber Krankheiten, so dass die Verluste in einer Herde bei vermehrtem Auftreten von Federpicken und Kannibalismus zunehmen. Zusätzlich zu diesen aus Sicht des Tierschutzes und Tierwohls kritischen Punkten führt Federpicken und Kannibalismus auch zu wirtschaftlichen Verlusten. Als mögliche Ursachen für das Auftreten dieser Verhaltensstörungen werden Faktoren wie schnelles Wachstum, die Herdengröße, die Besatzdichte, eine reizarme Haltungsumwelt, schlechtes Stallklima, Fütterungsaspekte als auch die Genetik diskutiert. Um das Auftreten schwerwiegender Verletzungen zu reduzieren, wird derzeit in der konventionellen Putenhaltung die Oberschnabelspitze der Tiere gekürzt. Dieser nichtkurative Eingriff, wie auch die reizarme Haltungsumwelt und das zur Verfügung stehende Platzangebot werden jedoch sowohl von fachwissenschaftlicher Seite als auch von Seiten der Gesellschaft kritisiert. Gefordert werden stattdessen ein erhöhtes Platzangebot, eine Stallstrukturierung, mehr Beschäftigungsmöglichkeiten, als auch Außenklimareize und abwechslungsreichere Bodenbeläge, um zukünftig auf das Kürzen der Oberschnabelspitze verzichten zu können. Ziel dieser Arbeit ist es den wissenschaftlichen Stand zu den Auslösern von Federpicken und Kannibalismus aufzuzeigen und Bezug zu nehmen, auf den möglichen Verzicht des Schnabelkürzens in Deutschland. Hierbei liefern planimetrische Untersuchungen, wie auch Haltungsversuche mit unterschiedlichen Besatzdichten, Erkenntnisse zum Platzbedarf und der Haltung von Putenhähnen mit intaktem Schnabel. Zur Ermittlung des Platzangebotes wurden im Rahmen von Untersuchungen im 14-tägigen Abstand zwischen dem siebten und 133. Lebenstag jeweils 50 Putenhähne über zwei Durchgänge hinweg planimetriert. Hierzu wurden die Tiere gewogen und im Anschluss in eine Holzkiste mit schwarzem Boden gesetzt. Auf dem schwarzen Untergrund wurden die Puten sowohl in stehender als auch in sitzender Position in Aufsicht fotografiert. Im Anschluss wurden die Bilder mit der Computersoftware „KobaPlan“ ausgewertet. An nahezu allen Untersuchungszeitpunkten nahmen die Putenhähne in sitzender Position mehr Platz in Anspruch als in stehender Position. Der Zusammenhang zwischen Lebendmasse und Flächenabdeckung ließ sich für beide Körperhaltungen mit Hilfe von quadratischen Regressionen beschreiben, die mit 95 % bei stehender Körperposition und 96 % bei sitzender Körperhaltung ein hohes Bestimmtheitsmaß aufwiesen. Am 35. Lebenstag, gegen Ende der Aufzucht, wogen die Putenhähne im Durchschnitt 1 975 g und deckten in stehender Position 377,2 cm² ab. In sitzender Körperhaltung nahm ein fünf Wochen alter Putenhahn im Durchschnitt 414,4 cm² in Anspruch. Gegen Ende der Mast am 133. Lebenstag wogen die Tiere im Durchschnitt 21 139 g und deckten zwischen 1 405,0 cm² (stehend) und 1 622,2 cm² (sitzend) der Stallbodenfläche ab. Rein rechnerisch würde bei einer Besatzdichte von 58 kg/m² den Putenhähnen gegen Ende der Mast 55,55 % bis 61,50 % der Stallbodenfläche für raumgreifende Verhaltensweisen zur Verfügung stehen. Überträgt man diese Vorgaben auf die Aufzucht, lässt sich ableiten, dass gegen Ende der Aufzucht maximal zehn bis elf Tiere pro m² Stallbodenfläche gehalten werden dürften. Bei der Ableitung des erforderlichen Platzangebotes gilt es allerdings zu beachten, dass die angeführten Ergebnisse sich nur
  • Zugangsstatus: Freier Zugang