Beschreibung:
Wälder sind vielfältige Lebensräume mit landschaftsprägendem Charakter, Waldökosysteme beeinflussen maßgeblich das Klimageschehen und den Kohlenstoff- und Wasserkreislauf. Wälder sind aber auch Rohstofflieferanten und als Erholungsräume wichtig. Die Ansprüche der Gesellschaft an den Wald sind insofern vielfältig und führen regelmäßig zu Interessensgegensätzen. In der aktuellen Debatte um Klimaschutz und Förderung erneuerbarer Energien wird eine verstärkte stoffliche und thermische Verwendung von Holz als vermeintlich klimaneutraler Baustoff und Energieträger häufig pauschal als sinnvoll propagiert. Die Umsetzung dieses Narrativs führt zu intensiverer Nutzung der Wälder sowie zum weiteren Anstieg des globalen Rohstoffaufkommens bei gleichzeitiger Verminderung der Holzvorräte – und trägt auch zum Schwund der letzten europäischen Urwälder bei. Die durch den Ukraine-Krieg weltweit ausgelösten Energieknappheiten verstärken diesen für die Wälder zerstörerischen Prozess. Statt dem entgegenzusteuern, setzt die Politik zum Teil die falschen Signale bzw. Anreize und geht, was die Nutzungskapazitäten der Wälder angeht, von falschen Annahmen aus.