Hochschulschrift:
Dissertation, Eberhard Karls Universität Tübingen, 2022
Anmerkungen:
Beschreibung:
Je präziser Gelenkknorpelschäden klassifiziert werden, desto zielgerichteter und erfolgreicher kann therapiert werden. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob die Beurteilung von Knorpelschäden unter Autofluoreszenz in der Arthroskopie zu einer genaueren Einteilung führt als in der Standard-Arthroskopie. Es wurden neun Knorpelschäden aus Kadaverknien in der Arthroskopie unter Standard-Weißlicht, sowie unter UV-Licht mit drei verschiedenen Filtern begutachtet und bildlich dokumentiert. Die Aufnahmen wurden von drei Observern in drei Auswertungsrunden hinsichtlich der Befundungsqualität, der Klassifikation nach Outerbridge, der Größe des Schadens und der Darstellung von Fissuren bewertet. Die Inter- und Intraraterreliabilität wurden bestimmt. Es stellte sich heraus, dass Knorpelschäden unter Weißlicht-Kanälen häufiger adäquat zu befunden waren als unter UV-Licht-Kanälen. Aufgrund von unscharfen und dunklen Aufnahmen unter UV-Licht war die Befundung und Beurteilung unter UV-Licht erschwert, dennoch war ein farblicher Kontrast zwischen intaktem und defektem Knorpelgewebe zu erkennen. Die in der Arbeit analysierte Inter- und Intraraterreliabilität waren sehr variabel von gering bis fast perfekt übereinstimmend. Um die Genauigkeit der Befundung beider Lichtquellen zu kontrollieren, wurden die Knorpelschäden auf histologischer Ebene nach Outerbridge klassifiziert. Beim Vergleich mit den histologischen Referenzwerten stellte sich keiner der Arthroskopie-Kanäle als signifikant präziser heraus (p = 0,874). Bessere Techniken zur Beurteilung von Gelenkknorpelschäden im Knie sind weiterhin erforderlich.