• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Die Stickstoffbedarfswerte der Düngeverordnung (DüV) für Winterraps und Winterweizen sind 15-20% zu hoch angesetzt - eine Replik auf Kage et al. (2022): Stickstoffdüngung zu Winterraps und Winterweizen
  • Beteiligte: Taube, Friedhelm [Verfasser:in]
  • Erschienen: 2023
  • Erschienen in: Berichte über Landwirtschaft ; 101(2023), 1, Seite 1-14
  • Sprache: Deutsch
  • Schlagwörter: Stickstoffbelastung > Winterweizen > Winterraps
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Kage et al. (2022) haben eine umfängliche und beachtliche Auswertung und Analyse von mehrortigen und mehrjährigen Stickstoffsteigerungsversuchen sowohl zu Winterraps als auch zu Winterweizen vorgelegt mit dem Ziel, so die ‚DüV zu evaluieren‘ und ‚optimale N-Düngungsintensitäten‘ für die genannten Kulturarten herzuleiten. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Vorgaben der DüV die Stickstoffbedarfswerte betreffend bei beiden untersuchten Kulturen zu wirtschaftlichen Einbußen von 18-20% im Vergleich zur Düngung in Höhe des ökonomischen Optimums führen und eine weitere Absenkung des Düngeniveaus um 20%, wie in den sogenannten ‚roten Gebieten‘ vorgegeben, nicht geboten sei, da andere Maßnahmen zur Vermeidung von Nährstoffausträgen zur Verfügung stünden. Dem wird im vorliegenden Aufsatz widersprochen: Unter Berücksichtigung (i.) adäquater mathematischer Funktionen zur Beschreibung der Ertrags-response auf steigende N-Düngung; (ii.) der Standarderträge für Winterweizen und Winterraps in der DüV und (iii.) der Beziehungen zwischen Stickstoff-Salden und N-Verlusten über den Pfad Sickerwasser wird konstatiert, dass gemäß der Zweckbestimmung des Düngegesetzes (§1, Absatz 4: Nährstoffverluste in die Umwelt so weit wie möglich zu vermeiden) eine Absenkung der Bedarfswerte der N-Versorgung in der DüV für Winterweizen und Winterraps um 15-20% geboten ist. Mit dieser Reduktion des Düngebedarfs wird gleichermaßen der nachhaltigen Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit Rechnung getragen ebenso wie der Minimierung von Nährstoffüberschüssen bei hohen Ertragsniveaus. Zudem stellt diese Anpassung eine Motivation dar, die im Beitrag skizzierten weiteren Maßnahmen der guten fachlichen Praxis auf den Betrieben in der Breite umzusetzen und im Sinne der EU-Farm to Fork – Strategie zu optimieren.

    Kage et al. (2022) have presented a comprehensive and considerable evaluation and analysis of multi-location and multi-year trials with increasing N fertilisation rates for both winter rape and winter wheat with the aim of 'evaluating the DüV', and deriving 'optimal N fertilisation intensities' for these crops. The authors conclude that the specifications of the DüV regarding the nitrogen requirement values lead to economic losses of 18-20% for these two crops compared to fertilisation at the level of the economic optimum and that a further reduction of the fertilisation level by 20% as specified in the so-called 'red areas' is not necessary, as other measures are available to avoid nutrient losses. This statement is contested in the present paper: Taking into account (i.) adequate mathematical functions to describe the yield response to increasing N fertilisation; (ii.) the standard yields for winter wheat and winter rape in the DüV; and (iii.) the relationships between nitrogen balances and N losses via drainage water, it is shown that according to the purpose of the Fertiliser Act (§1, paragraph 4: to avoid nutrient losses into the environment as far as possible) a reduction of the required N supply for winter wheat and winter rape by 15-20% is required. The adjustment of the corresponding figures in the DüV on the part of the BMEL is thus essential. This reduction in fertiliser requirements ensures both sustainable preservation of soil fertility and minimises nutrient surpluses at high yield levels. In addition, this adjustment is a motivation to implement further measures of good practice outlined in the article on farms at a large scale and optimize their fertilizer management according to the EU Farm to Fork strategy.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang