Meinhardt, Jeannine
[Verfasser:in]
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Deutsche Bundesstiftung Umwelt,
Deutsche Bundesstiftung Umwelt,
Fachhochschule Potsdam Studiengang Konservierung und Restaurierung
Pflege und Erhaltung von anthropogen geschädigten und bereits restaurierten Natursteinobjekten im anstehenden Gestein bzw. im Mauerwerksverbund vor dem besonderen Hintergrund ihrer Einbindung in umgebende Feuchte- und Salztransportprozesse am Beispiel des Steinernen Albums in Grojena
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Medientyp:
E-Book
Titel:
Pflege und Erhaltung von anthropogen geschädigten und bereits restaurierten Natursteinobjekten im anstehenden Gestein bzw. im Mauerwerksverbund vor dem besonderen Hintergrund ihrer Einbindung in umgebende Feuchte- und Salztransportprozesse am Beispiel des Steinernen Albums in Grojena
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DBU-Fördervorhaben AZ 33821/01-45
Anmerkungen:
Literaturverzeichnis: Seite 138 - 140
Beschreibung:
In der Erhaltung von Baudenkmalen sehen sich die Verantwortlichen und Ausführenden immer wieder Objekten gegenüber, an denen etablierte Restaurierungs- und Konservierungsstrategien nicht funktionieren. Insbesondere Natursteinobjekte, die in das anstehende Gestein gehauen wurden oder fest mit dem Mauerwerk verbunden sind, gehören zu diesen Sorgenkindern. Trotz regelmäßig durchgeführter Pflegeprozesse, die auf einer erfolgten Restaurierung aufbauen, können die Verwitterungsprozess oftmals nicht aufgehalten bzw. hinreichend verlangsamt werden. Grund hierfür ist häufig die direkte Anbindung dieser Objekte an die Feuchtetransportprozesse im Gestein (bzw. Mauerwerk), die nicht effektiv unterbunden werden können. Mit der Feuchte (auch Luftfeuchte) verbinden sich zumeist auch der Transport von löslichen Bestandteilen bzw. Umkristallisationsvorgänge, die mit dem Risiko einer Schädigung der gestalteten Oberflächen einhergehen. Weiterhin sind derartige Objekte auch in besonderem Maß von biogenem Bewuchs betroffen, der neben dem Schadenspotential vor allem auch negativen Einfluss auf die Erkennbarkeit der Oberflächen nimmt. Mit diesen komplexen Problemen ist auch das Steinerne Album konfrontiert. Obwohl sofort im Anschluss der umfassenden Restaurierungskampagne Ende der 1990er Jahre ein Monitoring- und Pflegekonzept erstellt wurde, das auch in recht regelmäßigen Intervallen umgesetzt wird, ist ein Fortschreiten der Verwitterung deutlich zu beobachten. Eine Anpassung der ursprünglich vorgesehenen Pflegemaßnahmen scheint erforderlich. Dieser wurde sich im Rahmen des vorliegenden Projekts für das anthropogen geschädigte barocke Steinerne Album in Großjena, das aus 12 z.T. überlebensgroßen Steinreliefs besteht, gewidmet. Der biogene Bewuchs, der seit ungefähr 12-15 Jahren einige Reliefs in besonderem Maße besiedelt, hat nachweislich eine erhebliche Gefügelockerung zur Folge. Aber auch die Erkennbarkeit der reliefierten Oberflächen, insbesondere aus der Ferne, ist erheblich beeinträchtigt. Über die Kombination aus Reinigung und dem Auftrag verschiedener Schlämmen sind im Projekt die Möglichkeiten der Vergrämung der Flechtenbesiedlung, auch mit Hinblick auf die damit einhergehende ästhetische Beeinträchtigung der frei exponierten Reliefs, untersucht und bewertet worden. Weiterhin sind die Einflussfaktoren der fortschreitenden Verwitterung konkret ermittelt und ihre tatsächliche Wirkmächtigkeit auf den aktuellen Zustand bzw. den Erhalt der Reliefs bewertet worden. In dem Zusammenhang galt es auch, die Wirksamkeit und den perspektivischen Umgang mit der Altkonservierung, einer massiv ausgeführten Injektionsfestigung mit KSE, in ein natürliches Felsgefüge hinein, zu prüfen. Dabei wurde auch die Thematik einer möglichen Frühhydrolyse diskutiert. Basierend darauf ist ein modifiziertes Vorgehen für die strukturelle Festigung der betroffenen Reliefs erarbeitet worden. Ein wesentliches Thema im Kontext des langfristigen Erhalts der Reliefs stellt auch die Gipsbelastung im oberflächennahen Bereich dar, die stellenweise zu einer spannungsreichen Oberfläche führt, ein Phänomen, das sich durch im Rahmen der Pflegeprozesse ausgeführte Nachfestigungen im Flutverfahren noch verstärkt hat. Für diese komplexe Ausgangssituation mussten konkrete Handlungsanweisung für den zukünftigen konservatorischen Umgang mit dem Steinernen Album formuliert werden. Auch die Präsentation der nicht direkt zugänglichen Reliefs entlang des in einiger Entfernung vorbeiführenden Radwegs sollte im Rahmen des Projekts optimiert werden, um perspektivisch eine bessere touristische Einbindung des Steinernen Albums und eine stärkere Identifikation der interessierten Besucher*innen zu erwirken. Man engagiert sich eher für den Erhalt einer Sache, wenn man sie kennt. Bei perspektivisch immer weniger verfügbaren finanziellen Mitteln für den Erhalt unserer Baudenkmale ist eine gute Öffentlichkeitsarbeit unerlässlich. Geplant und im Prototyp umgesetzt wurde daher, die im Maßstab 1:10 verkleinerten Reliefs im aktuellen Zustand abzuformen und als Kopie entlang des vorbeiführenden Radwegs zur präsentieren. So kann im übertragenen Sinne begreifbar gemacht werden, dass die Reliefs einerseits großartig sind, aber eben auch die Verwitterung schon viele künstlerische Informationen für immer ausgelöscht hat