• Medientyp: E-Book; Hochschulschrift
  • Titel: Should I stay or should I go? Differenzierung und Erträge tertiärer Bildung
  • Beteiligte: Trennt, Fabian [Verfasser:in]; Buchholz, Sandra [Akademische:r Betreuer:in]; Imdorf, Christian [Akademische:r Betreuer:in]
  • Körperschaft: Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
  • Erschienen: Hannover: Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, 2024
  • Umfang: 1 Online-Ressource (52 Seiten, 599,2 Kb); Diagramme
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.15488/16352
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Hochschulschrift
  • Entstehung:
  • Hochschulschrift: Dissertation, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, 2024
  • Anmerkungen: Literaturangaben: 35-49
  • Beschreibung: In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat in Deutschland eine deutliche Ausweitung hochschulischer Bildung stattgefunden. Zunehmend mehr junge Menschen haben sich für die Aufnahme eines Studiums entschieden und auch ihren Abschluss erlangt. Begleitet war diese hochschulische Bildungsexpansion von der Sorge eines Überangebots an Akademiker*innen auf dem Arbeitsmarkt und der Befürchtung schlechter werdender Arbeitsmarktchancen. Im Durchschnitt konstante bis steigende Einkommen von Hochschulabsolvent*innen können diese Position zwar entkräften. Allerdings zeigt die Forschung auch, dass es eine große Bandbreite in den Erträgen von Hochschulabsolvent*innen gibt, die im Laufe der Jahre tendenziell sogar noch größer geworden ist. Hochschulabschluss ist somit nicht gleich Hochschulabschluss, weshalb die Erträge tertiärer Bildung zunehmend differenzierterer Erklärungen bedürfen. Bisher standen diesbezüglich die Fachrichtung und die Hochschulart (Fachhochschule oder Universität) im Fokus der Forschung. Deren Vorhersagekraft für die Arbeitsmarkterträge von Hochqualifizierten hat im Zuge der Hochschulexpansion aber nicht zu-, sondern eher abgenommen. Mit der Umstellung der einphasigen Diplom- und Magisterstudiengänge auf die zweiphasigen Bachelorund Masterstudiengänge im Rahmen der Bologna-Reformen steht seit der zweiten Hälfte der 2000er-Jahre eine neue hochschulische Differenzierungsdimension zur Verfügung. Komplettiert wird diese durch die Promotion als formal dritte Studienphase im europäischen Hochschulraum. Dies aufgreifend, untersucht das vorliegende Promotionsvorhaben den Einfluss vertikal differenzierter Hochschulabschlüsse (Bachelor, Master und Promotion) auf die Erträge von Hochschulabsolvent*innen. Dies erfolgt im Rahmen von drei Fachartikeln. Der erste Fachartikel (Zahlt sich ein Master aus? Einkommensunterschiede zwischen den neuen Bachelor- und Masterabschlüssen) untersucht Einkommensunterschiede zwischen Bachelor- und Masterabsolvent*innen und mögliche dahinterliegende Gründe. Der Beitrag kommt zu dem Ergebnis, dass Masterabsolvent*innen aufgrund ihres zusätzlichen Humankapitals höhere Stundenlöhne erhalten als Graduierte mit einem Bachelorabschluss. Ein wesentlicher Grund für die niedrigeren Einkommen von Bachelorabsolvent*innen ist aber auch, dass diese ihr Potential nicht voll ausschöpfen können und häufiger als Masterabsolvent*innen auf Stellen arbeiten, für die sie formal überqualifiziert sind. Der zweite Fachartikel (Monetäre Erträge einer Promotion. Lohnunterschiede zwischen Promovierten und Nichtpromovierten in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst) thematisiert Lohndifferenzen zwischen promovierten und nichtpromovierten Hochschulabsolvent*innen und fragt ebenfalls nach möglichen Gründen. Zentrales Ergebnis dieses Beitrags ist auch hier, dass sich ein längerer Verbleib an der Hochschule auszahlt: Promovierte Hochschulabsolvent*innen erzielen höhere Stundenlöhne als ihre Kolleg*innen ohne Doktortitel. Im Gegensatz zum vorangegangenen Artikel ist aber nicht nur das Humankapital ausschlaggebend. In der Privatwirtschaft fungiert der Doktortitel auch als Signal für Leistungsfähigkeit. Im öffentlichen Dienst haben Promovierte demgegenüber höhere Chancen, auf besser bezahlte Leitungspositionen zu gelangen. Dies unterstreicht den kredentialistischen Charakter des öffentlichen Dienstes, der eher von bildungsbezogenen Schließungsprozessen geprägt ist. Der dritte Fachartikel (More or less the same? An exploration of the evolution of the Phd wage premium in a decade of higher education expansion) thematisiert schließlich das Zusammenspiel aus Hochschulexpansion und -differenzierung und fragt, inwiefern sich das steigende Angebot von Hochschulabsolvent*innen mit und ohne Promotion auf die Löhne auswirkt. Insgesamt können trotz Expansion keine sinkenden Löhne von Hochschulabsolvent*innen beobachtet werden. Im Detail gibt es allerdings in Abhängigkeit vom Beschäftigungssektor (Privatwirtschaft oder öffentlicher Dienst) und vom Abschlussniveau (promoviert oder nichtpromoviert) graduelle Unterschiede in der Lohnentwicklung. Diese übersetzen sich in einen – wenn auch nicht signifikanten – Trend eines steigenden Lohnvorteils von Promovierten in der Privatwirtschaft und einen u-förmigen Verlauf im öffentlichen Dienst. Alle drei Artikel zeigen somit, dass sich die Heterogenität hochschulischer Abschlüsse auch in heterogenen Löhnen widerspiegelt.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang