Blesch, Maximilian
[Verfasser:in];
Gehlen, Annica
[Verfasser:in];
Geyer, Johannes
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Haan, Peter
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Klotz, Stefan
[Verfasser:in]
Abschaffung der Mütterrente würde Altersarmut erhöhen
Beschreibung:
Angesichts demografiebedingt steigender Ausgaben in der Rentenversicherung wird verstärkt über Einsparpotenziale diskutiert. Dabei wird unter anderem vorgeschlagen, die vor zehn Jahren eingeführte Mütterrente wieder abzuschaffen. Allerdings hätte eine Streichung dieser Rentenzuschüsse für Frauen, die ihre Kinder vor 1992 geboren haben, erhebliche verteilungspolitische Auswirkungen. Berechnungen auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) mit dem Mikrosimulationsmodell GETTSIM zeigen, dass eine Abschaffung der Mütterrente die Bruttorenten älterer Frauen um durchschnittlich etwa 85 Euro pro Monat mindern würde. Da die Mütterrente vor allem im unteren und mittleren Einkommensbereich wirkt, würde das Armutsrisiko von älteren Frauen um 14,4 Prozent steigen. Die Mütterrente rückgängig zu machen ist also nicht nur rechtlich fragwürdig, es hätte auch finanziell erhebliche negative Folgen. Langfristig sinnvoller wäre es, Ungleichheit und Altersarmutsrisiken schon während der Erwerbsphase anzugehen, indem gezielt Maßnahmen für eine höhere Frauenerwerbstätigkeit und eine Stärkung der partnerschaftlichen Aufteilung der Sorgearbeit ergriffen werden. Dafür ist es notwendig, Kinderbetreuung und Pflegeinfrastruktur auszubauen sowie die Anreize im Steuersystem durch eine Reform des Ehegattensplittings und der Minijobs zu verbessern.