Beschreibung:
Die ungewöhnliche Flamme, die das Bild "Die heilige Irene beweint den heiligen Sebastian" von Georges de la Tour erleuchtet, scheint herausstellen zu wollen, daß das 17. Jahrhundert in ganz besonderer Weise eine Zeit der Mystikerinnen und Mystiker ist, von Angélique Arnauld und Madame Guyon bis Maria von der Inkarnation, Angelus Silesius, Avvakum und Sabbataj Zwi. Doch die Gewaltsamkeit des Todes, die im Vordergrund des Bildes zum Ausdruck gebracht wird, erinnert uns daran, daß sich Religion und Politik unaufhörlich durchdringen, wie es ja auch bezeugt wird durch Richelieu, die englischen "Levelliers" und "Diggers", den Jansenismus, die Widerrufung des Edikts von Nantes und die Gründung von Pennsylvanien durch die Quäker. Licht und Schatten, Zärtlichkeit und Brutalität kennzeichnen diese Epoche, die anhebt mit Franz von Sales, Vinzenz von Paul, Pascal und Rembrandt, die aber auch die Bauernaufstände und die Hexenprozesse kennt.