Beschreibung:
Die deutsche Massenauswanderung des 19. Jahrhunderts stand in einem untrennbaren Zusammenhang mit dem säkularen Übergangsprozeß von einer vornehmlich feudalen und agrarischen in eine kapitalistische und überwiegend industrielle Gesellschaft. Die vorliegende Studie gehört in den Kontext der neueren Forschungen zur Sozialgeschichte des Wanderungsgeschehens östlich der Elbe im vorigen Jahrhundert. In ihrem Mittelpunkt stehen die Überseewanderung aus den Kreisen Arnswalde und Cottbus und die kontinentale Auswanderung aus dem Regierungsbezirk Frankfurt/Oder. Die Auswertung der Auswanderungsprotokolle, -gesuche und -urkunden von mehr als 13.000 Auswanderern ermöglichte eine exakte Bestimmung der in der Forschung oftmals nur unscharf umrissenen sozialen Zusammensetzung des Wanderungsstromes. Die Analyse von bisher weitgehend unerschlossenen Quellen gibt dabei auch einen tiefen Einblick in die Wirkung wanderungsbestimmender Faktoren auf lokaler Ebene. Das umfangreiche Datenmaterial ermöglichte es außerdem, zumindest einen kleinen Teil der Auswanderer bis in die Zielgebiete nach Südaustralien und Wisconsin zu verfolgen.