Beschreibung:
Ein bekannter englischer Historiker mit Forschungsschwerpunkt Sozial-, Religions- und Kulturgeschichte der frühen Moderne analysiert das umfangreiche Material zur Hexenverfolgung in Europa und Neuengland (insbesondere 400 Prozesse in Lothringen) mit neuem, möglichst unvoreingenommenen Blick. Er untersucht das Leben der hauptsächlich betroffenen einfachen Leute und stellt Bezüge her zwischen sozialem Leben und Glaubensvorstellungen. Die Hexenverfolgung sei eine paranoide Suche nach Abweichlern gewesen. Die Beschuldigungen, die das Räderwerk der Verfolgung in Gang setzten, waren sehr unterschiedlich und ließen sich oft auf das Mißfallen der Nachbarn zurückführen. Unter Hinweis auf die Quellen weist er den feministischen Mythos vom Hexenkult als falsche Auslegung zurück. Immerhin gehörten auch 20-25 % Männer zu den Opfern. Gut lesbare, lebendige Studie. Ergänzend zu dem vergleichsweise knappen Überblick von W. Behringer "Hexen" (BA 6/98) empfohlen. (Freya Rickert)