Beschreibung:
Die Berichte aus der Reichshauptstadt, die der 28jährige Kerr zu Beginn seiner Karriere von Anfang 1895 bis Ende 1900 wöchentlich an die "Breslauer Zeitung" schickte, erzählen erfrischend, oft mit Ironie Majestätsbeleidigungen ausweichend, von aktuellen Ereignissen in Berlin, da sich, wie heute, in Um- und Aufbruchstimmung befindet: städtebauliche Veränderungen und Politik sind ebenso die Themen wie kulturelle Abläufe, die neue, dem staatstragenden Geschmack nicht genehme Kunst (z.B. G. Hauptmann), Gesellschaftsklatsch, Kriminalität usw. Diese außerordentliche Edition folgt einem vollständigen Exemplar der bürgerlichen Zeitung aus der Universitätsbibliothek Wroclaw. Rühle (Herausgeber u.a. von A. Kerr: ID 50/89) hat diese Trouvaille mit akribischen Anmerkungen versehen, dazu Personenregister, die diese 100jährigen Zeilen oft wie einen aktuellen Blick aus dem Fenster anmuten lassen, auch wenn das abseitig erscheinen mag. Ein Lesevergnügen der besonderen Art. (2) (Hans-Jürgen Zimmermann)