Beschreibung:
Noch fast jede Kindergeneration wurde bedauert, ungünstigere Bedingungen für ein glückliches Aufwachsen vorzufinden. Insbesondere postmoderne Kindheit sei gehetzt, verinselt, psychosomatisch beeinträchtigt, reizüberflutet, traurig. Dieses Krisenszenario besorgt umso mehr, als das Anrecht auf glückliche Kinderjahre spätestens seit Rousseau zu einem Habitus der Pädagogik avancierte. Nichts kann Eltern tiefer schmerzen als der Vorwurf ihrer Kinder, sie seien nicht glücklich. Diese interdisziplinäre, glückspsychologisch akzentuierte Studie fragt nicht nur: Wie glücklich schätzen Kinder ihr Leben ein? Sondern auch: Wann stellt sich diese Befindlichkeit ein? In welchen Räumen? Bei welchen Tätigkeiten und mit wem? ErzieherInnen zum Glück heutiger Kinder befragt, beurteilen dieses pessimistischer als ihr eigenes Kindheitsglück. Die Lektüre motiviert, solche Urteile als Projektionen zu durchschauen. Konkrete Erlebnisberichte, auch aus Kindheitsautobiographien der letzten zwei Jahrhunderte, sensibilisieren dafür, die glücklichen Augenblicke im Kinderleben unvoreingenommen wahrzunehmen, und relativieren pessimistische Stereotype des Kindheitsdiskurses.