Anmerkungen:
Parallelausg. auf CD-ROM u.d.T.: Ein Agroforstkonzept für den semiariden Nordosten Brasiliens
Zsfassung in engl. und portug. Sprache
Beschreibung:
Im semiariden Nordosten Brasiliens ist die Landnutzung (Regen- und Bewässerungsfeldbau, extensive Viehhaltung, u.a.) durch starke Wasserabhängigkeit, Degradierung der natürlichen Pflanzendecke und der Böden, Sedimentation und Kontamination der Gewässer sowie durch eine niedrige Flächenproduktivität (außer mit Bewässerung) gekennzeichnet. Sie führte hier zur Verminderung der Wasserverfügbarkeit und Verschlechterung der sozioökonomischen Bedingungen. In Brasilien wurde 1997 ein novelliertes Wassergesetz verabschiedet, das erstmals deutlich auf den Gewässerschutz eingeht und u.a. die Ausweisung von Wasserschutzgebieten fordert. Die praktische Umsetzung im semiariden Nordosten ist aber noch eine Aufgabe der Zukunft. Die vorliegende Arbeit versteht sich als praktischer Baustein, um dieses Defizit sozialverträglich abzubauen. Sie stellt ein neues, agroforstliches Landnutzungskonzept vor, das zu einer standortgerechten, nachhaltigen Bewirtschaftung von Wassereinzugs- bzw. potentiellen Wasserschutzgebieten beitragen soll. Es zielt insbesondere auf eine Verbesserung der Einkommenssituation von Kleinbauern durch eine umweltverträgliche Intensivierung der Landnutzung ab. Der hierbei entwickelte agro-silvo-pastorale Landnutzungstyp stützt sich auf dürreresistente "Multipurpose"-Pflanzenarten (MPTS), die sowohl geringe Bodenansprüche als auch bodenschützende und -meliorative Eigenschaften sowie niedrige Krankheits- und Schädlingsanfälligkeit aufweisen. Spezifische biologische Maßnahmen (Erosionsschutzstreifen, Gründüngung, Lebender Zaun, Erhaltung bzw. Schaffung von Nischen für natürliche Feinde von Schädlingen, u.a.) sollen darüber hinaus zur Bodenerhaltung sowie zum Verzicht auf Agrochemikalien und zum Schutz der Wasserressourcen beitragen.