Beschreibung:
Im Mittelpunkt dieser voluminösen, bahnbrechenden wissenschaftlichen Studie stehen 129 militärische Racheakte, denen 1914 in Belgien und Nordfrankreich fast 6.500 Zivilisten zum Opfer fielen. In akribischer Recherche belegen die beiden britischen Historiker, dass den Vergeltungsakten keine realen Übergriffe gegen die Deutschen vorausgingen; der Verlauf der Aktionen, ihre Wirkung und nachträgliche Rezeption wurde statt von Fakten von Mythen und Feindbildern geprägt. Die sorgfältig auf Quellenbasis gearbeitete, gut lesbare Studie belegt einen komplexen Zusammenhang zwischen Kriegsgeschehen und den Deutungen, die ihm vorausgehen und folgen. In der Ausnahmekultur des Krieges verschränken sich die Realität und ihre Wahrnehmung und Deutung untrennbar. Im Anhang u.a. eine statistische Aufschlüsselung der Aktionen, ein ausführliches Quellen- und Literaturverzeichnis sowie ein Kreuzregister. In ausgebauten Beständen zum Jubiläumsthema "1. Weltkrieg" für Fachpublikum und zeitgeschichtlich interessierte Leser mit guten Vorkenntnissen Pflicht. (3) (Engelbrecht Boese)