• Medientyp: Buch; Hochschulschrift
  • Titel: Dichterin und Komponist : Ästhetik und Dramaturgie in Ingeborg Bachmanns und Hans Werner Henzes "Prinz von Homburg"
  • Beteiligte: Tumat, Antje [VerfasserIn]
  • Erschienen: Kassel; Basel [u.a.]: Bärenreiter, 2004
  • Umfang: 373 S.; Notenbeisp; 24 cm, 732 gr
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 3761817819; 9783761817810
  • RVK-Notation: LP 92200 : Henze, Hans Werner
    GN 2949 : Sekundärliteratur
  • Schlagwörter: Henze, Hans Werner
    Bachmann, Ingeborg
    Henze, Hans Werner
    Bachmann, Ingeborg
    Henze, Hans Werner
    Bachmann, Ingeborg
  • Entstehung:
  • Hochschulschrift: Zugl.: Heidelberg, Univ., Diss., 2003 u.d.T.: Tumat, Antje: Ästhetik und Dramaturgie
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: The opera Der Prinz von Homburg after Heinrich von Kleist, which had its first performance in 1960, arose from the close collaboration of two artists, Ingeborg Bachmann and Hans Werner Henze. Bachmann wrote the libretto and Henze the music. This combination is examined from an interdisciplinary perspective in order to illustrate a method of libretto analysis in the context of interdisciplinary opera studies. In accordance with the triple-stage reception of material-libretto-music-drama, the analysis of the opera begins with the ambivalent possibilities of reception of Kleist's original, which was subject to political exploitation particularly in the Wilhelmine and National Socialist periods. Therefore, Bachmann's libretto already reveals a strong change of emphasis from the military to the humanist, and the libretto is also reinterpreted by Henze's music. Bachmann's and Henze's aesthetic and dramaturgy create a panorama of the compositional and literary situation in the West Germany of the 1950s. While the composers of the avant-garde of that period seemed to shun any subjective, expressive gesture out of mistrust of material abused by the National Socialists, Bachmann and Henze to the contrary, though also with the intention of dealing with the past after 1945, seem to champion an affiliation with classical modernism in order to achieve a direct social effect, as their opera Der Prinz vom Homburg testifies.

    In enger Kooperation der beiden Künstler Ingeborg Bachmann und Hans Werner Henze entstand die 1960 uraufgeführte Oper Der Prinz von Homburg nach Heinrich von Kleist; Bachmann schrieb das Libretto, Henze die Musik. Diese Konstellation wird aus interdisziplinärer Perspektive mit dem Ziel untersucht, eine Methode zur Librettoanalyse im Rahmen einer interdisziplinären Opernforschung vorzustellen. Dem dreifachen Rezeptionsschritt Stoff-Libretto-Musik-Szene entsprechend, geht die Analyse der Oper zunächst von den ambivalenten Rezeptionsmöglichkeiten der Kleist'schen Stoffvorlage aus, die vor allem im Wilhelminismus und der Zeit des Nationalsozialismus politischem Missbrauch ausgesetzt war. Schon in Bachmanns Libretto findet daher eine starke inhaltliche Akzentverschiebung vom Militärischen zum Humanen statt, das Libretto wird zudem seinerseits durch Henzes Musik neu interpretiert. Dabei erschließt sich anhand von Bachmanns und Henzes Ästhetik und Dramaturgie ein Panorama der kompositorischen und literarischen Situation in der Bundesrepublik in den 1950er Jahren. Während sich die Komponisten der damaligen Avantgarde aus einem Misstrauen gegen das für sie durch den Nationalsozialismus 'verbrauchte' Material gerade von jeglicher subjektiver Ausdrucksgeste abzuwenden schienen, setzten sich Bachmann und Henze, ebenso im Sinne einer Vergangenheitsbewältigung nach 1945, im Gegensatz dazu für einen Anschluss an die klassische Moderne ein, um mit ihrer Kunst eine direkte gesellschaftliche Wirkung entfalten zu können. Ein Zeugnis dessen ist ihre Oper Der Prinz von Homburg.

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