Beschreibung:
In lockerer Sprache, teilweise geradezu flapsig, aber immer engagiert beschäftigt sich der Journalist mit der gegenwärtigen Ideologie der neuen Bürgerlichkeit (stellvertretend für diese ganze Richtung vgl. Udo Di Fabio "Die Kultur der Freiheit", BA 10/05), die sich aber nicht so recht in Politik umzusetzen vermag. Rickens charakterisiert die Tendenz der Wiederbelebung so genannter "bürgerlicher Werte" als Verunsicherung der breiten gesellschaftlichen Mitte, aber auch als Zeichen für einen Generationswechsel der Funktionseliten. Alle Merkmale eines vermeintlichen Werteverfalls würden den 68ern angelastet, deren Einfluss auf Wertewandel werde aber verkannt. Mit guten Argumenten geht der Verfasser auf wesentliche Themen der gegenwärtigen Diskussion ein, etwa auf das befürchtete Aussterben der Deutschen wegen des Kindermangels, auf den oft beschworenen Niedergang der Familie oder den beklagten Mangel an Patriotismus. Als anregender und kurzweiliger Diskussionsbeitrag auf der Höhe der Zeit überall einsetzbar. (1)