Beschreibung:
Führende Vertreter der 1968er-Bewegung blicken aus heutiger Perspektive auf 1968 und die Folgejahre zurück. (Engelbrecht Boese)
Was D. Cohn-Bendit, der Anführer der Pariser Maiunruhen (ID 1/89), und der nachgeborene Soziologe R. Dammann hier in zeitnahem Layout und durchgehend schwarz-weiß illustriert herausgegeben haben, ist kein Kompendium der 1968er-Bewegung, wie der Titel nahelegt, sondern eine auf Deutschland beschränkte, thematisch bewusst lückenhafte und subjektive Annäherung aus der Sicht zumeist prominent Beteiligter. Ob persönlich akzentuiert wie im Rückblick der Filmemacherin H. Sander auf den Aufbruch der Frauen und in der bitteren RAF-Bilanz U. Edschmids oder eher analytisch, aus gewachsener Distanz wie bei G. Koenen oder W. Schmidbauer: Es ist eine authentische, anschauungsgesättigte Nabelschau, die Nahsichten auf Abläufe und Begründungszusammenhänge, aber auch auf persönliche Motive, Wahrnehmungen und Bewusstwerdungsprozesse von mehr oder weniger führenden Vertretern der Bewegung gestattet. Texteinschübe erläutern zeitwichtige Schlagwörter und Personen. Im Anhang eine Chronik, Register fehlen. Lesebuch zum Erinnern und Aufarbeiten und zum Schnuppern historischer Atmosphäre. (2) (Engelbrecht Boese)