Beschreibung:
Nach einem eher missglückten Romandebüt ("Autopilot", ID 16/02), einer Satire auf die Mediengesellschaft, präsentiert der Münchner Autor einen erotischen Roman, in dessen Mittelpunkt ein unterbeschäftigter Kulturjournalist steht, der sich als gehobener Callboy verdingt, am Ende aber wieder in sein bürgerliches Leben zurückfindet. Seine Erfahrungen in diesem Metier werden realistisch, farbig und plausibel beschrieben und die Reflexionen der Zentralfigur zur Psychologie der Geschlechter sind ebenso scharfsinnig formuliert und anregend zu lesen wie dessen kritische Anmerkungen zur "normalen" Liebesbeziehung als einem Tauschgeschäft anderer Art. Sprachlich allerdings gerät der Roman immer wieder in die Nähe von Trivialstil und Edelkitsch und die detaillierten Sexszenen werden auch nicht jedermanns Sache sein. Das attraktiv aufgemachte dtv-Taschenbuch dürfte gleichwohl auf ein breites Interesse in unseren Bibliotheken stossen. (Ronald Schneider)
Im Mittelpunkt des 2. Romans des Münchner Kulturjournalisten steht ein promovierter Kunsthistoriker, der sich zeitweise als Edel-Callboy verdingt. (Ronald Schneider)