Beschreibung:
Alleinleben wird oftmals negativ gedeutet, doch "die Angst vor Einsamkeit und Stille schafft eine Gesellschaft, die keine Tiefe kennt" ... Die französische Psychotherapeutin analysiert gesellschaftliche Veränderungen und beschreibt Risiken und Vorteile der immer mehr um sich greifenden Lebensform. (Heidrun Küster)
Eine "Anleitung zum Alleinsein" ist diese wissenschaftliche Studie nicht, jedoch Wegweiser durch Mythen ums Alleinsein und das Potenzial der um sich greifenden Lebensform. Die französische Psychotherapeutin (BA 12/02 und 6/06; ID 44/02) beschreibt gesellschaftliche Veränderungen, was sie beschleunigt und wie Männer und Frauen emotional mit gesteigertem Individualismus, Intensivierung der Arbeit, enormer Entwicklung der Kommunikationstechnologie, zunehmendem privaten Desengagement und Misstrauen umgehen. Sie beschreibt Facetten der Wahrnehmung des Alleinlebens und seiner Breite (denn was hat eine beruflich erfolgreiche junge Single-Frau gemein mit dem Rentner, der von sich sagt: "Ich bin versiegt. Ich bin geschrumpft ..."?), untersucht die heute tendenziell vereinsamende Arbeitswelt sowie Illusionen des Virtuellen. Alleinleben kann ein Ausweichen vor den Spannungen des Zusammenlebens sein, Suche nach Frieden in der Geschäftigkeit und Konkurrenz des Alltags. Oftmals negativ gedeutet, doch "die Angst vor Einsamkeit und Stille schafft eine Gesellschaft, die keine Tiefe kennt". Toll, doch anspruchsvoll. (2) (Heidrun Küster)