Beschreibung:
Wer war diese Frau, die angesichts Lion Feuchtwangers Sexsucht (mehrmals wöchentlich Huren, unzählige Affären, "Nebenehen" ...) zwar ab und zu "strindbergelte", wie er sich mokierte, doch bis zu seinem Tod einfühlsam für ihn sorgte? Ganz gewiss keine Frau im Schatten - hier fesselnd beschrieben. (Heidrun Küster)
Ihre exotisch anmutende Schönheit mit dem dunklen Teint, ihr hoheitsvoller Habitus, ihr durchtrainierter Körper (erst mit 70 gab sie das Skifahren auf, bis über 90 schwamm sie leidenschaftlich) erregten lebenslang Aufsehen. Wer war diese Frau (1891-1987), die angesichts Lion Feuchtwangers Sexsucht (Huren mehrmals wöchentlich, unzählige Affären, "Nebenehen") zwar ab und zu "strindbergelte", wie er sich mokierte, doch bis zu seinem Tod 1958 einfühlsam für ihn sorgte? Ganz gewiss keine Frau im Schatten! Ihre Ehe brachte ihr auch Entfaltungsspielraum, sie pflegte ihr eigenes Liebesleben, undenkbar für ihn sein Schreiben ohne ihre Begleitung. Nach Kindheit und Jugend in München und den Ehejahren bis zum Exil begann 1940 ihr "3. Leben", das sie zur legendären Gestalt werden ließ - erst als Ehefrau, im "4." als Witwe. M. Flügge (zuletzt BA 7/06) stellt Martas Erinnerungen ("Nur eine Frau", zuletzt BA 8/83, 11) auf den Prüfstand und da fällt so manche Glättung und Auslassung auf. Die Lektüre seiner zeitgeschichtlich, literarisch und psychologisch hervorragend recherchierten Biografie fesselt ungemein. (2) (Heidrun Küster)