• Medientyp: E-Book; Hochschulschrift
  • Titel: Ein zuchtvolles Theater : Bühnenästhetik des Dritten Reiches ; das Berliner Staatstheater von der Machtergreifung bis zur Ära Gründgens
  • Beteiligte: Jammerthal, Peter [VerfasserIn]
  • Erschienen: 2007
  • Umfang: Online-Ressource
  • Sprache: Deutsch
  • Schlagwörter: Hochschulschrift
  • Entstehung:
  • Hochschulschrift: Berlin, Freie Univ., Diss., 2005
  • Anmerkungen: Dateiformat: zip, Dateien im PDF-Format
  • Beschreibung: Das Preußische Staatstheater in Berlin unter der Leitung von Gustaf Gründgens wurde nach 1945 vielfach als Insel der Kultur in böser Zeit und als Ort regimeferner Kunsterfahrung beschrieben, und war doch trotz seiner Sonderstellung durch die Schirmherrschaft von Hermann Göring weitgehend kulturpolitisch integriert, konnte von Göring als erste Bühne des Dritten Reiches betrachtet und von Goebbels als Beleg der Gesundung des deutschen Theaters unter nationalsozialistischer Obhut ausgegeben werden. Dieser Widerspruch ist auflösbar, wenn man was bislang kaum geschehen ist, den ästhetischen Charakter der Aufführungen selbst in den Blick nimmt. Die Untersuchung muss dabei das komplexe Zusammenspiel zwischen dem jeweiligen künstlerischen Verfahren und den kulturhistorischen wie kulturpolitischen Produktions- und Rezeptionsvoraussetzungen einzelner Aufführungen berücksichtigen. Es reicht nicht aus zu wissen, was auf den Spielplänen stand: Zu untersuchen ist, wie inszeniert und gespielt wurde und was die Zuschauer wie rezipierten. In den Mittelpunkt rückt dabei die Ideologie der Werktreue, die besonders von Gründgens programmatisch vertretene Auffassung, Theaterstücke sollten so inszeniert werden, wie der Dichter sie gemeint hat. Dadurch - so wurde nach 1945 oft argumentiert - schien auch die Theaterkunst vor einer Indienstnahme durch das NS-Regime bewahrt. Die Untersuchung ausgewählter Aufführungen in dieser Studie zeigt, dass dieser - generell schon undurchführbare - Anspruch der Werktreue bei Gründgens als normative und in sich widersprüchliche Produktionsideologie zu betrachten ist, aufgesetzt einem persönlichen Theaterstil, der sich im wesentlichen durch formstrenges, von Realitätsbezügen sich distanzierendes Klassikertheater auszeichnete.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang