Anmerkungen:
Zusammenfassung in englischer Sprache
Beschreibung:
Der entwicklungsökonomische Diskurs ist aktuell geprägt durch eine kontroverse Debatte zwischen Jeffrey Sachs und William Easterly. Der Beitrag rekonstruiert beide Ansätze aus ordonomischer Perspektive. Er argumentiert, dass eine auf Kooperation angelegte Semantik vergleichsweise besser geeignet ist als die von Sachs und Easterly bemühte Hilfesemantik, um die sozialstrukturellen Herausforderungen weltweiter Entwicklungszusammenarbeit gedanklich zu strukturieren. Die hierfür vorgeschlagene Konzeption internationaler öffentlicher Güter entwickelt drei Pointen: Erstens setzt diese Konzeption auf die international zunehmenden Interdependenzen, so dass die Entwicklungspolitik konzeptionell auf einem sicheren Fundament sozialstruktureller Reziprozität aufgebaut werden kann. Zweitens fokussiert sie auf die gemeinsamen Interessen an Entwicklung und identifiziert auf diese Weise geeignete Anknüpfungspunkte für wechselseitig vorteilhafte Kooperation. Drittens kann dieser Ansatz dazu beitragen, die Anreizstrukturen in der Entwicklungspolitik und der Entwicklungspraxis zu reformieren - im Interesse der Armen und der Reichen.
The development discourse is currently dominated by a controversial debate between Jeffrey Sachs and William Easterly. Using the rational-choice-approach of "ordonomics" the article presents both lines of reasoning. It claims that in order to address the challenges to international development cooperation the semantics of cooperation is comparatively better suited than the (foreign) aid semantics as put forward by Sachs and Easterly. For this purpose, the article proposes an international public goods approach. It offers three insights: First, by focussing on the increasing international interdependencies the international public goods approach provides a basis of reciprocity for development policy. Second, by systematically focussing on common interests of international development it identifies appropriate starting points for mutually beneficial cooperation. Finally, this approach contributes to advance both the incentive structures in development politics as well as in development practice - in the best interest of the poor and the rich.