Beschreibung:
Wissenschaftliche Untersuchung zu den berufsbezogenen Extrembelastungen von Mitarbeitern in Traumazentren und zu organisationspsychologischen und strukturellen Faktoren dieser Einrichtungen. (LK/SH: Müller-Boysen)
Pross, Arzt, Psychotherapeut und wissenschaftlicher Leiter einer Arbeitsgruppe für Psychotraumatologie-Forschung hat die Situation von Einrichtungen zur Behandlung von Traumatisierten und ihrer Mitarbeiter erforscht. Die Konfrontation mit dem Leid der Opfer menschlicher Gewalt (Krieg, Vergewaltigung, Folter) hinterlässt im einzelnen Helfer, in Helfergruppen und Institutionen Spuren, von extremen psychosozialen Belastungen beim Einzelnen bis hin zu destruktiver Dynamik innerhalb der Einrichtungen. Die Untersuchung zeigt solche Negativphänomen ebenso auf wie Selbstschutzstrategien und Möglichkeiten der Prävention, wobei das Konzept der Resillienz im Verlauf der Untersuchung an Bedeutung gewann. Die Analyse mündet in Handlungsempfehlungen, die von Strukturreformen über Anforderungen an Personal und Leitungskräfte bis hin zur Forderung nach Integration der Einrichtungen in die Regelversorgung reichen. Wichtiger Beitrag zur Psychotraumatologie aus der Helferperspektive, neben dem Grundlagenwerk von C. Hausmann: "Handbuch Notfallpsychologie und Traumabewältigung" (ID 24/03) für Fachleute. (3) (LK/SH: Müller-Boysen)