Beschreibung:
Rezension: Nudge ist der kleine "Schubser", eine Mischung aus Hilfestellung und Manipulation, mit dem "Entscheidungsarchitekten" in Firmen, Institutionen und Regierungen das Verhalten der Menschen zu deren Nutzen beeinflussen können. Die Autoren (Thaler ist Ökonom, Sunstein Jurist und Berater von B. Obama) bezeichnen die dahinter stehende Theorie als "Liberalen Paternalismus". Dessen Verfechter beharren konsequent auf Entscheidungsfreiheit, glauben aber, dass seltene und schwierige Entscheidungen von einem "kleinen Schubser in die richtige Richtung profitieren können", was letztlich nicht nur zur Bewältigung individueller, sondern auch gesellschaftlicher Probleme führen kann. Als Beweis führen sie zahlreiche Beispiele an, vorwiegend aus den USA (Altersvorsorge, Krankenversicherung). Nudges werden längst auch bei uns eingesetzt, Beispiel: Riester-Rente. Bei aller Euphorie verschweigen die Autoren nicht, dass Nudges in einer Marktwirtschaft auch zum Nachteil der Verbraucher eingesetzt werden können. Dann ist staatliches Eingreifen gefordert. Die FAZ brachte 2009 einen Vorabdruck. Aktueller Diskussionstitel. (2)