Beschreibung:
The involvement of civil society in EU governance is widely interpreted as a right step in the direction of participatory democracy. Civil society associations are expected to communicate the concerns of citizens to Brussels, to engage in public deliberation with EU decision makers and stakeholders alike and thus to contribute to the emergence of a transnational public sphere. The paper puts these high hopes under empirical scrutiny. As effective participation calls for professionalisation, public interest associations have adapted their organisational structures. Our data suggest that by doing so public interest associations face a dilemma: The more they succeed in having their voice heard, the less they function as democratic transmission belts
Die aktive Einbindung der Zivilgesellschaft in die europäische Politik wird weithin mit großen Erwartungen verknüpft. Sie wird als Beitrag zur Stärkung der demokratischen Legitimität der EU gesehen, weil auf diesem Weg die Anliegen der Bürger direkt zu Gehör gebracht, die Vielfalt der Interessen und Positionen in einem offenen Meinungsbildungsprozess erwogen und so schrittweise eine europäische Öffentlichkeit geschaffen werde. Dieser Beitrag prüft kritisch die Berechtigung dieser Annahmen. Schließlich müssen sich auch die gemeinwohlorientierten Interessengruppen dem Zwang der Professionalisierung unterwerfen, wenn sie in Brüssel nicht in eine Randexistenz gedrängt werden wollen. Unsere Untersuchungen der Organisationsstrukturen und Kooperationsstrategien zeigen, dass sie vor einem Dilemma stehen: Je effizienter sie auf europäischer Ebene kooperieren, desto mehr verlieren sie ihre Basisnähe.