Beschreibung:
›Globalisierung‹ gilt den Wissenschaften immer noch als ein ›vages‹ Konzept. Dennoch kann die Frage nach der Beziehung von Literatur und Globalisierung zu seiner schärferen Konturierung beitragen, denn gerade die auf Verzögerung und Verlangsamung in Darstellung und Rezeption angelegten Verfahren der Literatur sind es, die Verschiebungen der Grundlagen unseres kulturellen Wissens sensibel registrieren. Dies nehmen die Beiträge des vorliegenden Bandes in den Blick, indem sie Globalisierungswirkungen und -folgen für die zeitlich wie räumlich beschränkte Diskursformation der (vorwiegend deutschsprachigen) Gegenwartsliteratur analysieren, Globalisierungsnarrative aufzeigen und Phänomenen von Globalisierung in der Literatur ebenso nachgehen wie der Frage, in welchem Maße die Literatur im Gesamtzusammenhang der Medien selbst zum Objekt der Globalisierung geworden ist. "Die einzelnen Beiträge des Sammelbandes geben ... nicht nur einen Einblick in das breite Spektrum der vielschichtigen Beschäftigung des literarischen Diskurses mit Globalisierungsphänomenen, sondern es gelingt den Autoren auch überzeugend, die Leistungen der Schriftsteller im Hinblick auf die Transformationsprozesse, die die Globalisierung generiert, zu verdeutlichen. Das Vorverständnis davon, was Lokales, Regionales, Nationales und Kontinentales heute bedeutet, wird auch von dichterischen Imaginationen herausgefordert und neu akzentuiert. Die Vielfalt der thematischen Schwerpunktsetzung, formalen Gestaltung oder des Selbstverständnisses der Autoren, oder aber die sich unterschiedlicher globalisierungstheoretischer Perspektiven und Ansätze bedienenden wissenschaftlichen Fragestellungen und Herangehensweisen, mit denen man das Verhältnis "Globalisierung und Gegenwartsliteratur" in diesem Buch zu beschreiben sucht, lassen die Schreckensszenarien einer schleichenden Vereinheitlichung der Kulturen fraglich erscheinen. Die zahlreichen Querverbindungen, die sich glücklicherweise zwischen den einzelnen Beiträgen ergeben, machen die Lektüre zusätzlich lohnenswert" (literaturkritik.de)