• Medientyp: E-Book
  • Titel: Wohin mit der Grenze? : Die räumliche Flexibilisierung von Grenzkontrolle in vergleichender Perspektive
  • Beteiligte: Laube, Lena [Verfasser:in]
  • Erschienen: Bremen: Univ., Sonderforschungsbereich 597 Staatlichkeit im Wandel, 2010
  • Erschienen in: TranState working papers ; 112
  • Umfang: Online-Ressource (40 S.)
  • Sprache: Deutsch
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: OECD > Grenzpolizeiliche Kontrolle > Internationaler Vergleich
    Finnland > Österreich > USA
  • Entstehung:
  • Anmerkungen: Systemvoraussetzungen: Acrobat Reader
  • Beschreibung: Der Artikel befasst sich mit dem Phänomen räumlich flexibilisierter Grenzkontrollinstrumente. Diese verlagern die Kontrolle von Personenmobilität an vielfältige Orte und lösen sie damit von der territorialen Grenzlinie. Ausgangspunkt der Analyse ist die Annahme, dass sich die liberalen Staaten der OECD in einem Kontrolldilemma befinden, welches aus dem Interesse an restriktiven Politiken gegenüber unerwünschten Grenzüberschreitern einerseits und rechtlichen Verpflichtungen gegenüber genau diesen Personen andererseits resultiert. Wohin dabei Kontrollen verlagert werden, um diesem Dilemma zu entkommen, zeigt eine Übersicht, die systematisch allen Orten von Kontrollausübung Rechnung trägt (vor, an und hinter der Grenze). Ein Ländervergleich auf Basis von Experteninterviews in drei OECD-Ländern (USA, Finnland und Österreich) offenbart, dass zunächst unterschiedliche Strategien der Implementierung verfolgt wurden. Während die Vereinigten Staaten unilateral versuchen, vor Abreise einer Person im Herkunftsland oder bei Ankunft an der eigenen Grenze Kontrolle auszuüben, erproben Finnland und Österreich bereits früh solche Maßnahmen, die mittels internationaler Kooperation auf eine Intervention in den Transit eines potentiell unerwünschten Reisenden setzen. Doch trotz sehr unterschiedlicher Voraussetzungen in den drei Ländern - vor allem hinsichtlich der Dringlichkeit, neue Instrumente zu implementieren - sind vor allem die vergangenen zehn Jahre von einer überraschend deutlichen Konvergenz der Instrumente gekennzeichnet.

    This articles deals with the phenomenon of spatially relocated border control away from the territorial borderline. The theoretical starting point for this analysis is the control dilemma in which liberal states of the OECD world are situated. On the one hand, they strive for restrictive policies against unwanted border-crossers and, on the other hand, they are partly committed to protecting the human or refugee rights of these very same individuals. An overview of to where control is shifted in order to avoid this liberal dilemma is given and it systematically accounts for all the places where control instruments are relocated (before, at or behind the border). A case comparison based on expert interviews conducted in the US, Finland, and Austria is provided and illustrates that first distinguishable strategies of implementation have been embarked upon. The US has unilaterally tried to exert control before departure in the home countries or, alternatively, directly before crossing the national border. In contrast, the two European countries have early started to cooperate widely with other countries and private actors in order to intervene in the movement of an individual long before he or she actually approaches the border. Despite very different circumstances in these three countries regarding the urge to install new kinds of control measures, especially the last decade has been characterized by a striking convergence in how the countries employ relocated border control instruments.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang