Beschreibung:
Anhand des Erzvaters Abraham analysiert Anke Mühling die Rezeptionsgeschichte des "Alten Testaments" im frühen Judentum und ihre Verschränkung mit der innerbiblischen Exegese. Die Autorin bietet Einblicke in einen vielschichtigen Rezeptionsprozess, der die Arbeit der biblischen und außerbiblischen Autoren steuert und konsequent als Wechselspiel von theologischer Gegenwartsdeutung und traditionsbildender Selbstauslegung verstanden wird. Im Zuge dieses Prozesses wird Abraham zur paradigmatischen Gestalt, mittels derer verschiedene, zum Teil auch gegenläufige Identitätsansprüche zum Ausdruck gebracht werden können. Mühling stellt die Vielfalt der biblischen Abrahamsbilder im Zusammenhang ihres noch vielfältigeren Rezeptionsprozesses dar und beschreibt die Identifikationsfigur Abraham historisch und systematisch.