Beschreibung:
Titel und Untertitel des eigentlich kurzen Buches des Kieler Hochschulgermanisten Albert Meier erwecken hohe Erwartungen. Dabei lässt er Leben und Epoche Goethes weitgehend außen vor, sofern nicht für das Werk wichtig, konzentriert sich auf das Schaffen des Lyrikers, Dramatikers und Erzählers Goethe, gönnt seinen naturwissenschaftlichen Studien ein knappes Kapitel. Er verfährt exemplarisch, "macht diejenigen Texte zum Thema, an denen sich das Neue, Eigene in besonderer Deutlichkeit zeigt". So beginnt er bei den "Fingerübungen" der Leipziger Zeit und endet bei der "Späten Prosa" mit "Wilhelm Meister" und der "Novelle" und fügt noch ein hinreißendes Kapitel über die Faust-Dichtungen hinzu. Dazwischen liegen intensive, wissenschaftlich abgesicherte Einblicke auf die Texte vieler bekannter Hauptwerke ebenso wie auf kleinere Nebenwerke. So lesbar formulieren (trotz langer, zitatreicher Sätze), dabei überraschende Erkenntnisse vermitteln und Verbindungslinien zur Weltliteratur ziehen kann nur, wer souverän aus einer profunden Kenntnis des Themas schöpfen kann. Empfehlenswert, nicht nur für Studenten. (2) (Maria Haldenwanger)
Goethe ist und bleibt eine der wichtigsten und wirkmächtigsten Figuren in der deutschen Literatur- und Geistesgeschichte. Albert Meier nimmt sich in seinem Buch den ganzen Goethe vor. Dabei geht es weniger um die Persönlichkeit Goethes als um seine Werke. Die Darstellung verfährt dabei exemplarisch, macht also für die jeweiligen Phasen oder Arbeitsschwerpunkte jene Texte zum Thema, an denen sich das Neue und Eigene von Goethes Dichtung in besonderer Deutlichkeit zeigt. "Das Werk des Kieler Germanisten Albert Meier mit dem wuchtigen Untertitel "Dichtung - Kunst - Natur" ist ein Kurzhandbuch, das entschlossen die poetischen Werke ins Zentrum stellt. Das klingt trivial, ist aber nicht selbstverständlich, weil seit vielen Jahren Goethe als Zeitgenosse eines epochalen Umbruchs, als Kritiker, ja Widersacher der Moderne im Zentrum der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit steht. Daneben hört auch das Interesse an der immer filigraner erforschten Biographie des Liebenden und auch des Staatsmanns Goethe nicht auf; Goethes Ehe findet oft ein größeres Publikum als Goethes "Faust". Meier lässt die Biographie fast vollständig weg" (SZ)