Beschreibung:
Die überraschend schnelle wirtschaftliche Erholung der asiatischen Krisenländer (Indonesien, Korea, Malaysia, die Philippinen und Thailand) ging mit makroökonomischen Anpassungsmaßnahmen und strukturellen Reformen im Finanz- und Unternehmenssektor einher. Gleichwohl unterscheiden sich die Reaktionsmuster und die Reformfortschritte innerhalb der Region. Der wirtschaftliche Aufschwung ist dort besonders ausgeprägt, wo vergleichsweise günstige Ausgangsbedingungen mit weitreichenden Strukturreformen zusammentrafen. Trotz anfänglicher Fehldiagnosen und problematischer Bestandteile der angewandten Therapie ist der generalisierende Vorwurf, der IWF habe in der Asienkrise gegen die Interessen der betroffenen Länder gehandelt, nicht haltbar. Auf berechtigte Kritik stößt hingegen die ausufernde Konditionalität des IWF. Der IWF sollte sich deshalb auf seine Kernkompetenzen zurückbesinnen, und die Zugangsbedingungen der Mitgliedsstaaten zu kurzfristigen Liquiditätshilfen sollten auf im Vorhinein festgelegten Kriterien beruhen. [...]