• Medientyp: Buch; Biografie
  • Titel: Erwin Strittmatter : die Biographie
  • Beteiligte: Leo, Annette [VerfasserIn]
  • Erschienen: Berlin: Aufbau-Verl., 2012
  • Ausgabe: 1. Aufl.
  • Umfang: 447 S., [16] Bl; Ill; 215 mm x 125 mm
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 9783351033958; 3351033958
  • RVK-Notation: GN 9294 : Sekundärliteratur
  • Schlagwörter: Strittmatter, Erwin
  • Entstehung:
  • Anmerkungen: Bibliogr. und Literaturverz. S. 410 - 412
  • Beschreibung: Zuerst hat der Aufbau-Verlag den DDR-Erfolgsautor Erwin Strittmatter selbst zu Wort kommen lassen, mit Tagebuchauszügen aus den Jahren 1954 bis 1973. Jetzt, kurz vor Strittmatters hundertstem Geburtstag am 14. August 2012, legt er nach mit einer großen Biografie aus der Werkstatt der Historikerin Annette Leo, die dafür Strittmatters Privatarchiv nutzen konnte. Es ist eine komplizierte Lebensgeschichte, die fünf politische Systeme durchschritten hat und durch einen beispiellosen Aufstieg gekennzeichnet ist: In einer armen Bäckerfamilie aufgewachsen, wurde Strittmatter in der DDR zu einem der erfolgreichsten Schriftsteller. Aber diese Biografie weist dunkle Flecken auf: Eine verschwiegene Verstrickung in das NS-System (freiwillig Meldung zur Ordnungspolizei, Einsatz bei der "Bandenbekämpfung" in Slowenien), eine sechsjährige Stasi-Mitarbeit, eine nicht unanfechtbare Position als Verbandsfunktionär - und nicht zuletzt eine patriarchale Rolle als Familienvater. (Radio Bremen)

    Erwin Strittmatter wurde 1912 im Kaiserreich geboren, er starb 1994 im vereinigten Deutschland. Dazwischen erlebte er zwei Weltkriege, zwei Revolutionen, die Weimarer Republik, das Dritte Reich und die DDR. Ein Jahrhundertleben, das geprägt war von historischen Brüchen, Katastrophen und Zwängen, eine Erfolgsgeschichte als Autor, die nach dem Untergang der DDR noch wuchs. Annette Leo nähert sich Strittmatters Biographie mit Hilfe von Briefen, Tagebüchern, Erinnerungen von Zeitzeugen und Dokumenten, die zum großen Teil aus Strittmatters Privatarchiv stammen. Sie rekonstruiert das bisher verschwiegene Kapitel seiner Mitgliedschaft in einer Polizeiformation während des Krieges und fragt nach seinem Platz als Schriftsteller und Verbandsfunktionär in den politischen Konflikten der DDR. So entsteht nicht zuletzt auch ein lebendiges Charakterbild des höchst komplizierten und widersprüchlichen Autors. „Anders als Günter Grass hat Strittmatter die Zwiebelhäute, der ihm in den vielen Folgejahren über seine Kriegserlebnisse wuchsen, nicht mehr abgetragen und darunter geschaut. Das haben nun andere übernommen. Es ist ein deutscher Lebensweg, wie er im 20. Jahrhunderts möglich – aber nicht unausweichlich war. Durch den Vergleich mit Schriftsteller-Kollegen wie Stephan Hermlin, dem Nazi-Gegner und kritischen -Intellektuellen, wie Erich Loest, dem verführten Werwolf, zeitweiligen SED-Mitglied und später unbestechlichen Beobachter, zeigt sie, dass man sich nicht zwangsläufig so entscheiden musste, wie Strittmatter es tat. Dabei verlässt sie immer wieder den chronologischen Faden, um einzelne Abschnitte genauer zu behandeln. Ihre Erzählung des von Widersprüchen gesäumten Wegs kann auch für Menschen, die nie eine Zeile dieses Autors gelesen haben, erhellend sein. Es ist ein Erklärungsbuch für die Deutschen in Ost und West“ (FR)

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