Beschreibung:
Vom "Krüppel" zum "weitgehend gleichberechtigten Dialogpartner" - Wandel des Begriffes "Behinderung" seit Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute im kulturellen und sozialen Umfeld anhand von Meilensteinen der Behindertenpolitik. Anspruchsvolle Denkanstöße für einschlägig Interessierte und Fachleute. (Beatrix Szolvik)
Das Verständnis von Behinderung sowie der damit verknüpfte Umgang mit betroffenen Menschen im Verlauf von 100 Jahren unterlag vielfältiger Wandlung. So wurden Behinderte zu Beginn des 20. Jahrhunderts vor allem als "entmündigte Krüppel" behandelt, während wir heute diese Menschen weitgehend als Persönlichkeiten mit ihrer eigenen Würde und Lebensgeschichte zu sehen bestrebt sind. Die Entwicklung, die zu dieser Zielsetzung führte, und die jeweilige kulturelle und soziale Sichtweise auf die betroffenen Menschen werden hier anhand von wichtigen Daten und Ereignissen der Behindertenpolitik vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute gezeigt. Mit ihren Denkanstößen zu Begriffen wie Eugenik, Würde, Selbstbestimmung, Inklusion ruft die von dem Behindertenpädagogen C. Mürner (zuletzt BA 7/10) und dem langjährigen Aktivisten der Behindertenbewegung U. Sierck (zuletzt BA 10/92) abgefasste anspruchsvolle Abhandlung zu selbstständiger Auseinandersetzung mit dem Thema auf und ist deshalb vor allem für Leser geeignet, die sich mit dem Thema aus aktueller und geschichtlicher Perspektive befassen. (2) (Beatrix Szolvik)