Beschreibung:
In Anekdoten, Berichten und Aufzeichnungen von Zeitgenossen, aber auch in seinen Bühnenwerken findet der Autor viele Belege dafür, dass Richard Wagner ein Spaßvogel war, der seiner Umwelt mit Sarkasmus, Selbstironie und Schadenfreude begegnete. (Bettina Prior-Kamer)
Dass Richard Wagner ganz anders war bzw. sein konnte, als es uns seine Anhängerschaft bis heute glauben machen will, versucht der Wagnerexperte J. Köhler (zuletzt BA 8/06) aufzuzeigen. Die Ablehnung seiner Werke nahm Wagner mit (Galgen-)Humor, seiner Umwelt begegnete er mit Sarkasmus, Zynismus, Selbstironie oder Schadenfreude und vollführte noch im Alter akrobatische Kunststückchen. Dies alles sehr zum Ärger seiner Frau Cosima, die eifrig am Bild ihres Mannes als kühlem, reserviertem, von sakralem Ernst besessenen Künstler arbeitete. Neben überlieferten Anekdoten findet Köhler auch in seinen Bühnenwerken viele Belege für einen "lachenden" Wagner. Wagners Leben ist durch eigene Aufzeichnungen und durch Cosimas Tagebücher sehr gut dokumentiert. Die geschickte Auswahl und die Interpretation der Quellen eröffnen eine ungewöhnliche Perspektive auf den Komponisten, die sich vorrangig demjenigen erschließt, der mit dessen Leben und Werk bereits etwas vertraut ist. Zum Wagner-Jahr 2013 (200. Geburtstag) ergänzend zu anderen Wagner-Biografien (zuletzt M. Geck: ID-A 44/12) empfohlen. (2) (Bettina Prior-Kamer)