• Medientyp: Buch
  • Titel: Tröstliche Katastrophen : Aufzeichnungen 1999 - 2011
  • Beteiligte: Kunert, Günter [Verfasser:in]; Witt, Hubert [Herausgeber:in]
  • Erschienen: München: Hanser, 2013
  • Umfang: 382 S.; 21 cm
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 9783446241299; 3446241299
  • Verlags-, Produktions- oder Bestellnummern: Sonstige Nummer: 505/24129
  • RVK-Notation: GN 7647 : Primärliteratur
  • Schlagwörter: Kunert, Günter
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Günter Kunert (geboren 1929) hat sich als Erzähler wie als Lyriker (zuletzt "Als das Leben umsonst war", BA 6/09) längst einen geachteten Platz in der Gegenwartsliteratur erschrieben. Bislang weniger bekannt war, dass er seit 1964 an einem "Big Book" arbeitete: einer Sammlung von Notaten zum Tage, kürzeren thematischen Abhandlungen und Gedankensplittern (vgl. "Die Botschaft des Hotelzimmers an den Gast", 2004: hier nicht besprochen). Die chronologisch gegliederte Auswahl aus seinem Gedankentagebuch aus den Jahren 1999 bis 2011 gibt erstmals einen authentischen Einblick in das Gesamtprojekt. Es enthält kluge, nachdenkenswerte Essays zur Alltagskultur, bittere Befunde über den Prozess des Alterns, zeitkritische und tief pessimistische Anmerkungen über die Entwicklungen in Politik und Gesellschaft und immer wieder Traumnotate (denn für Kunert steht der Traum gleichwertig neben der Realität). Die anregend und unterhaltsam zu lesende Gedankensammlung enthält natürlich auch Triviales, besticht aber immer wieder durch ihre lakonische und genaue Sprache und ihre analytische Schärfe. Breite Empfehlung. (2) (Ronald Schneider)

    Einer der bedeutendsten literarischen Essayisten in Deutschland legt ein Buch für krisengeplagte Zeitgenossen vor, das einen starken Trost bereithält: Es kann alles noch viel schlimmer kommen. Kaum einer beobachtet die Fallstricke von Politik und Liebe, Fortschritt und Untergang so genau und so witzig wie Günter Kunert. Im Jahr 1963 - Kunert lebte noch in der DDR - erschien sein erster Gedichtband bei Hanser. Ein halbes Jahrhundert später muss er konstatieren: Ein neues Jahrtausend ändert noch gar nichts, im Gegenteil. Ungeahnte Möglichkeiten tun sich auf, die Welt noch schneller zu ruinieren, mit wissenschaftlichem und ökonomischem Fortschritt, mit großen Worten, um die schlechte Welt schönzureden. „Günter Kunert ist ein bemerkenswert bissiger Chronist, der das Ungeheuerliche nicht übersieht, sondern es benennt. Inzwischen versteht es der "erkenntnisfördernde Pessimist", seine Texte mit einer abgeklärten Altersweisheit zu unterlegen, die die intellektuellen Reisen, zu denen Kunert einlädt, zu einem Vergnügen werden lassen. Vom anschwellenden Gegenwartsgebrabbel lässt er sich nicht einlullen. Wenn er einen zu selbstgefälligen Ton entdeckt, wenn es zu gemütlich wird, hebelt Kunert den ganzen Schmarren mit einer Sprache aus, die scharfzüngig auf das Katastrophale verweist. Das ist außerordentlich wohltuend!“ (dradio.de)

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