Beschreibung:
1688 schilderte der angehende Baseler Arzt Johannes Hofer in seiner Dissertation u.a. den Fall eines Studenten aus Bern, der in Basel todkrank wurde, in seine Heimatstadt zurückkehrte und schlagartig wieder gesund wurde. Mit diesem Krankheitsbild, das er "Nostalgie" nannte, beschäftigten sich nach ihm noch viele Medizinergenerationen. Heute sehen wir Nostalgie nicht mehr als Krankheit, sondern als eine Reaktion auf veränderte Lebensumstände, die in schwierigen Zeiten auch sehr intensive tröstliche Gefühle hervorrufen kann. Für den Autor ist der Wandel der Nährboden der Nostalgie (die guten alten Zeiten!). Er beleuchtet das Phänomen aus psychologischer, neurologischer, soziologischer und ökonomischer Sicht und geht im letzten Kapitel ausführlich darauf ein, warum inzwischen zahlreiche Branchen von unserem Hang zur Nostalgie profitieren und wie sie sie gezielt für ihre Zwecke erforschen und nutzen. Gründlich recherchiert, informativ und unterhaltsam. Literaturverzeichnis und Register. Kein vergleichbarer Titel bekannt. Als Einstieg in die Beschäftigung mit diesem speziellen Phänomen gut geeignet. (2)