Beschreibung:
Markus Lee, e in Künstler, dessen Zeichnungen von Brücken bereits in Ham burg, New York und St. Petersburg hängen und der nun mit sei nem Neffen Jesse für ein Großprojekt nach Frankreich reist. Hier soll er Brücken zeichnen, die 1944 bei der Landung der alliierten Truppen von Bedeutung waren. Ira, Jesses Mutter u nd Markus Schwester ist gerade durch einen Suizid aus dem Leben geschieden und so liegt über der Reise eine morbide Traurigkeit. Markus, der seine Schwester über die Maßen geliebt hat arbeitet die inzestöse Beziehung zu Ira auf und ahnt, dass er selbst der Vater seines vermeidlichen Neffen ist. (Cornelia Jetter)
Markus Lee reist in den Herbstferien in die Normandie, um für ein Hamburger Kunstmagazin Brücken zu zeichnen, die bei der Landung der Alliierten im Sommer 1944 eine entscheidende Rolle spielten. Lee nimmt seinen fünfzehnjährigen Neffen Jesse mit, dessen bester Freund mit seiner Familie in Nordfrankreich ein verlassenes Strandhotel hütet. Überschattet wird die Reise von der Trauer um Jesses Mutter Ira, deren Suizid der Bruder und der Sohn jeder für sich verwinden müssen. In der verwunschenen Atmosphäre des Hotels L'Angleterre entwickelt sich der geplante einwöchige Aufenthalt zu einer monatelangen Auszeit, die nicht nur für Markus Lee einen Wendepunkt im Leben markiert. „Bonné hat den Mut, das alte literarische Motiv des Inzests, genauer der Geschwisterliebe, mit aller Konsequenz aufzunehmen. Obwohl keine absolute Gewissheit besteht, dass Markus wirklich Jesses Vater ist, wird die früh beginnende inzestuöse Beziehung nicht verschwiegen. „Nie mehr Nacht“ ist der geglückte Versuch, ein wahrlich traditionsbeschwertes Motiv in die Gegenwart zu versetzen, und zwar in der Gestalt Iras mit all seiner tragischen Unerbittlichkeit. Mirko Bonné ist mit seinem neuen Roman ein Wagnis eingegangen, wie es zur Zeit nur wenige unserer Romanautoren auf sich nehmen“ (FAZ). Nominiert für die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2013