Beschreibung:
Diskurs über die Auswirkungen des "Mutti-Systems", einer hinter Fürsorge versteckten Herrschaftsausübung, das in Familie und Gesellschaft weitverbreitet ist. (Inge Müller-Boysen)
Der Arzt und Psychoanalytiker schreibt sich seine aus eigenem Kindheitserleben (früher Tod der liebevollen Mutter, Leiden unter der bösen Stiefmutter) und den Geschichten seiner Patienten gewonnenen Ansichten über den verbreiteten Machtmissbrauch von "Müttern" von der Seele. Scheinbar immer nur das Beste wollend wird durch Fürsorge, Kontrolle und Bevormundung Macht ausgeübt, die keinen Raum lässt für Selbstständigkeit und Eigenverantwortung. Dieses "Mutti-System" entdeckt er nicht nur in Familien, sondern auch in der Gesellschaft. Die katholische Kirche, Alice Schwarzer, Angela Merkel übten entsprechend des Mutti-Systems Herrschaft aus. Um Abhilfe zu schaffen bedürfe es auf familiärer Ebene der Selbstreflexion, Offenheit, Spiegelung von außen, Einfühlung und Weiterbildung für Eltern und auf gesellschaftlicher Ebene tiefgreifender Reformen wie z.B. der Abschaffung der Kirchensteuer. Der wortreiche, polemische und mit vielen Fallgeschichten breit ausgeführte Diskurs fand bereits ein gewisses Medienecho. Ab mittleren Bibliotheken im Kontext mit S. Grünewald (BA 4/06) oder B. Grundl (ID-G 38/10). (3) (Inge Müller-Boysen)